Göppingen. Die NPD startet einen Kundgebungsmarathon zur Landtagswahl am 14. September in Thüringen. Sonneberg, die Partnerstadt von Göppingen, wird eine der Stationen sein. Örtliche Organisationen und Parteien und die „Antifaschistischen Gruppen Südthüringen (AGST)“ mobilisieren gegen die Kundgebungen. Es gibt auch Verbindungen nach Baden-Württemberg. Die rechte Szene mobilisiert nach wie vor für eine Demonstration am 11. Oktober in Göppingen.
Innerhalb von fünf Wochen will die Thüringer NPD mit ihrem Spitzenkandidaten Patrick Wieschke 90 Kundgebungen im ganzen Bundesland unter dem populistischen Motto „Wir helfen Thüringen“ abhalten. Für Dienstag, 12. August, 17 Uhr hat die NPD auf dem „Piko Platz“ der Göppinger Partnerstadt Sonneberg eine Kundgebung angemeldet.
Zur Person Patrick Wieschke.
Vor dem Amtsgericht Sonneberg hatte eine NPD-Demo vom 18. Mai 2013 am 10. Juni 2014 ein juristisches Nachspiel. NPD-Landeschef Patrick Wieschke musste sich wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung verantworten. Der 33- Jährige wurde zu einer Freiheitstrafe von drei Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt ist. Auch eine Geldauflage in Höhe von 500 Euro ist zu leisten.
Wieschke hatte auch Verbindungen zur mittlerweile verbotenen Gruppe „Freies Netz Süd“ und zum „Thüringer Heimatschutz“, der wiederum Bezüge zu dem mutmaßlichen NSU-Helfer Ralf Wohlleben aufweist, der in München im „NSU Prozess“ angeklagt und zurzeit in U- Haft ist.
Rechte Szene mobilisiert nach Göppingen
Nach wie vor werben die „Autonomen Nationalisten Göppingen“ online für die alljährliche Demonstration der Rechten Szene – in diesem Jahr angesetzt auf den 11. Oktober 2014. Der Aufruf zeigt eine Verbindung zwischen der Wahlkampftour der NPD in Thüringen und der autonomen Szene in Göppingen.
Schlüsselfigur: die Neonazi-Band „Klampferitis“
Die drei Mitglieder der Neonazi-Band stammen aus Gotha und leben dort. Am 6. Oktober 2012 und 12. Oktober 2013 liefen Mitglieder der Thüringer Band bei der Neonazi-Demonstration der „Autonomen Nationalisten Göppingen“ mit, die eine sehr enge Verbindung zu Patrick Wieschke aufweist. Im Jahr 2010 hat die Band auch an der sogenannten „Reichsgründungsfeier“ des „Freien Netz Süd“ (FNS) teilgenommen. Im August 2012 erklärten sich die Mitglieder der Neonazi Band freundschaftlich gegenüber dem „Thüringer Heimatschutz“ und forderten die Freilassung des NSU-Helfers Ralf Wohlleben.
Auftritt in Tübingen
Die Neonazi-Band „Klampferitis“ hatte auch einen Auftritt am 4. April 2012 im Kreis Tübingen. Mitorganisiert wurde die Veranstaltung von einem bekannten „Autonomen Nationalisten Göppingen“, Stephan H.. Die Musikgruppe wird vom Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz (TLfV) auf Grund der bislang vorliegenden Erkenntnisse derzeit als rechtsextremistischer Verdachtsfall bearbeitet. Weitere Neonazi- Bands, zu denen Patrick Wieschke gute Verbindungen hält, sind „SKD“ aus dem Raum Gotha und „Unbeliebte Jungs“ aus dem Raum Sonneberg.
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