Von unseren ReporterInnen – Elmau/Garmisch-Partenkirchen. Etwa 900 bis 1000 Menschen brachen am späten Freitagabend, 5. Juni, vom Camp der G7-Gegner bei Garmisch-Partenkirchen zu einem Demozug auf. Die Polizei versuchte vergeblich, sie aufzuhalten. Hintergrund waren die aktuellen Ereignisse in der Türkei.
Dort sind zwei Tage vor der Wahl bei einer Kundgebung der prokurdischen Partei HDP mindestens zwei Menschen gestorben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu. Andere Quellen sprechen von vier Toten. Zudem wurden bei den zwei Explosionen in der Metropole Diyarbakir nach Angaben von Landwirtschaftsminister Mehdi Eker mehr als hundert Menschen verletzt, heißt es bei „Spiegel-online“. Möglicherweise liegt die Zahl der Verletzten aber auch weit höher.
Diese Nachrichten haben die demonstrierenden G7-GegnerInnen – unter ihnen auch viele kurdischer Herkunft – so empört, dass sie sich auch von starken Polizeieinheiten nicht aufhalten ließen. Sie begannen ihre Demonstration gegen 22.15 Uhr, zogen durch die Innenstadt zum Bahnhof und nach einer Zwischenkundgebung ohne weitere Zwischenfälle, aber lautstark Parolen skandierend zurück. Im Vordergrund: „Hoch die internationale Solidarität.“ Auf halber Strecke zwischen Bahnhof und Camp gab es eine bewegende Schweigeminute für die Opfer des Anschlags.
Wie unsere Berichterstatter vor Ort melden, hatten die Beamten zumindest einer BFE-Einheit Gasmasken dabei, allerdings nicht angelegt.
Die Stimmung bei der Demonstration war auch von der Nachricht geprägt, dass ein Bus aus Italien mit AktivistInnen an der österreichisch-deutschen Grenze festgehalten wird. Die MitfahrerInnen sollen sich nun zu Fuß auf den Weg zum Protestcamp gemacht haben.
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