Von Gül Güzel – Stuttgart. Die Plattform der Samstagsmütter in Stuttgart hielt ihre September-Mahnwache in Verbundenheit mit den Müttern in Istanbul/Galatasaray am 24. September zum 600. Mal ab. Solidarische Unterstützung erhielten die Samstagsmütter in Galatasaray auch aus vielen anderen Städten wie Ankara, Köln, Hamburg, Berlin, Paris, Bordeaux, Saint-Brieuc, London, Wien, Genf, Bern und Basel.
Während der Mahnwache von 15.45 Uhr bis 17 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz wurde das Lied der Künstlerin Sezen Aksu “Samstagsmütter suchen nach Ihren verschwundenen Söhnen“ abgespielt. Mehrere Redner berichteten am Mikrofon über die Gesuchten in der Türkei.
Auf dem Boden wurden während der Mahnwache viele Bilder und Protestschriften für die Vermissten ausgelegt. Der Kundgebungsort wurde mit roten Nelken und Kerzen geschmückt. Unterstützung erhielt die Samstagsmütter- Plattform bei der Mahnwache in Stuttgart diesmal auch von vielen Männern. Passanten wurden in persönlichen Gesprächen und mit Flyern informiert.
Seit mehreren Jahren müssen die Mütter mitansehen, dass es weitere Verhaftungen und Massentötungen in der Türkei gibt. Stimmen, die Demokratie, Frieden und Gerechtigkeit fordern, werden erstickt. Überdies werde versucht, jegliche menschlichen Werte zunichte zu machen, so die Organisatoren.
Die Plattform der Samstagsmütter prangert die türkische Regierung seit nunmehr 21 Jahren an, verantwortlich für das Verschwinden der Vermissten zu sein. Angehörige bekämen keine Auskunft über den Verbleib der gesuchten Personen. Die Organisatoren sehen klare Menschenrechtsverletzungen in den Taten der türkischen Regierung.
Seit dem 27. Mai 1995 fordern die Gruppe der Samstagsmütter-Plattform, Angehörige und Menschenrechtsaktivistinnen in der Öffentlichkeit gemeinsam „Wo sind unsere Vermissten? Wir kennen die Täter!“
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