Von Franziska Stier – Basel. Am Freitag, 24. November, dem Vorabend des internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt an Frauen, lud die Frauengruppe der sozialistisch-feministischen Partei SYKP zu einer szenischen Kundgebung gegen staatliche und männliche Gewalt an Frauen ein. Dem Aufruf folgten Interessierte aus verschiedenen politischen Migrationsvereinen, aber auch Schweizer Frauenstrukturen und Parteien.
Die AktivistInnen legten auf dem Basler Claraplatz Bilder von Frauen* nieder, die durch staatliche Repression oder Männer schwer verletzt oder getötet wurden. Im Hintergrund zeigten sie ein Transparent mit all den Tatwaffen, die gegen die Opfer eingesetzt wurden. Nacheinander nannten sie die Namen der Opfer und erzählten ihre traurigen Geschichten.
Katie Piper verlor ihr Gesicht, weil ihr Ehemann sie mit Säure übergoss. Ekin Van, kurdische Freiheitskämpferin, wurde von der türkischen Armee umgebracht. Ihr Leichnam wurde in der Öffentlichkeit nackt zur Schau gestellt. Hande Kader, LGBTTIQ*-Aktivistin in der Türkei, wurde von ihren Peinigern vergewaltigt, ermordet und verbrannt. Dilek Dogan bat die Polizei bei einer Hausdurchsuchung, die Wohnung nicht in Straßenschuhen zu betreten. Sie wurde daraufhin vor den Augen ihrer Familie erschossen.
Die szenische Lesung wurde hin und wieder unterbrochen durch Parolen und Gesang auf Deutsch, Kurdisch und Türkisch: „Frauen leben Freiheit. Jin Jinan Azadi. Kadin Yasam özgürlük.“ Entschlossen riefen die Frauen auf Türkisch: „Es soll der Mann kommen, es soll der Staat kommen, es soll der Schlagstock kommen, trotz allem Frauen leben Freiheit.“
Fahriye Usta, Mitorganisatorin der Aktion, zeigt sich zufrieden. „Wir müssen einerseits unserer Schwestern gedenken und uns selbst wie andere an die Grausamkeiten dieser Welt erinnern, dürfen uns aber gleichzeitig nicht davon einschüchtern lassen, sondern müssen gemeinsam für wirkliche Freiheit und Gleichberechtigung kämpfen.“
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