Am Freitagabend, den 14.03.2014 demonstrierten etwa 300-400 Menschen gegen faschistische Gewalt in Hamburg.
Sie erinnerten damit an den Angriff mehrerer Neonazis mit Messern, Flaschen und Eisenstangen auf Antifaschist*innen, die in Malmö, Schweden am 08.03.2014 von einer feministischen Demonstration im Rahmen des Internationalen Frauentags kamen. 4 Menschen wurden durch Messerstiche in Arme, Beine und in die Lunge schwer verletzt.
Besonders schwer getroffen hat der Angriff den linken Ultra und Fan von Malmö FF Showan Shattak (25), welcher sich insbesondere gegen Homophobie im Fussball eingesetzt hatte. Nicht zuletzt deshalb war er in der schwedischen Neonazi-Szene verhasst und wurde öffentlich auf Nazi-Seiten als Initiator der sogenannten „Homokampagne“ der Malmö-Ultras dargestellt.
Dieser Hetze im Internet auf der Seite „Realisten“ folgten am 08.03.2014 Taten, die dazu führten, dass Showan Shattak zur Zeit im Koma liegt und bereit zwei Notoperationen hinter sich hat. Eine Lebensgefahr soll nicht mehr bestehen. Der Täter ist ein bekannter Neonazi und in der lokalen rechten Partei „Svenskarnas“ aktiv. Einer der Angreifer hielt sich zuletzt in der Ukraine auf und unterstützte dort die rechtsextreme Partei „Svoboda“. Als Zeichen der Solidarität veranstalteten Ultras und Anhänger*innen des FC St. Pauli und verschiedene linke Gruppen am Freitag Abend vor dem „Knust“ in der Nähe der U-Bahnstation Feldstraße eine Aktion, bei der sie Transparente zeigten und bengalische Feuer entzündeten.
Danach startete die Demonstration mit 300-400 Teilnehmer*innen am S-Bahnhof Sternschanze und zog in Richtung Landungsbrücken, um dort in einer Abschlusskundgebung vor dem Schwedischen Honorarkonsulat in Hamburg zu enden. Während des Demonstrationszuges wurde über Lautsprecherdurchsagen immer wieder der Mordanschlag mit faschistischem Hintergrund erläutert. Am Rande der Demonstration wurden Flugblätter verteilt, die über faschistische Morde und den Fall Showan Shattak aufklärten und die Teilnehmer*innen riefen lautstark antifaschistische Parolen, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Bereitschafts-Polizist*innen begleiteten die Demonstration, ohne jedoch einzugreifen, so dass es keinerlei Provokationen gab.
Text: Daniel Müller
Fotos: Daniel Müller, Malte Dörge
Folge uns!