Am Mittwoch und Donnerstag wurde der Film „Blut muss fließen“ insgesamt dreimal in Schwäbisch Gmünd gezeigt. Am Mittwochnachmittag und -abend jeweils in dem Jugendkulturzentrum „Esperanza“, am Donnerstagmorgen in der Freien Waldorfschule in Schwäbisch Gmünd. Der Film wurde präsentiert vom Stadtjugendring Schwäbisch Gmünd und von der Jungendkulturinitiative „Esperanza“. An den Veranstaltungen nahmen insgesamt ca. 130 Personen teil. Es wurden viele Fragen gestellt und alle Besucher waren und sind schockiert über die Details der Naziszene und der Konzerte, die dort gezeigt wurden. Im Film und in den anschließenden Gesprächsrunden wurde auch thematisiert, wie Jugendliche durch scheinbar harmlose Musik von Bands wie Frei.Wild in die Naziszene reinrutschen.
In „Blut muss fließen“ geht es um Thomas Kuban, ein Journalist, der sich knapp 10 Jahre undercover in der Neonaziszene bewegt hat und dort regelmäßig bei Konzerten mit einer Knopflochkamera gefilmt hat. Bei den Konzerten wurden immer wieder verfassungswidrige Lieder gespielt, es wurde regelmäßig der „Hitlergruß“ gezeigt und „Sieg Heil“ geschrien. Auch mit Polizei im Konzertsaal! Ein Lied wurde bei fast jedem seiner gefilmten Konzerten gespielt: „Blut muss fließen knüppelhageldick, wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik…“
Aus Schwäbisch Gmünd stammt eine mittlerweile verbotene neonazistische Band „Race War“ (engl. f. „Rassenkrieg“). Das neonazistische und rassistische Auftreten hatte Hausdurchsuchungen und eine Verurteilung wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Folge. Die Band veröffentlichte Alben mit einer Hakenkreuzfahne und Adolf Hitler als Cover. Sie sagten auch, dass sie für das 4. Reich kämpfen wollen. Die Bandmitglieder wurden im November 2006 zu Haftstrafen von 11 bis 17 Monaten verurteilt. Noch lange später waren zwei Mitglieder von „Race War“ in einer anderen ebenfalls neonazistischen Band namens „Heiliger Krieg“, aktiv.
Mittlerweile hat Thomas Kuban sich fast vollständig aus der Naziszene zurückgezogen.
Das Team von Blut muss fließen startet gerade ein sehr großes und wichtiges Rechercheprojekt. Hintergründe zu Nazi-Terror verschwimmen in Deutschland immer wieder im Ungefähren. Zu häufig bleiben Fragen offen, schnell sind polizeiliche Thesen aufgestellt, die von Behördenseite nicht weiter in Frage gestellt werden. Das permanente Versagen bei der Aufklärung der zehn Morde, die der selbsternannte „Nationalsozialistische Untergrund“ („NSU“) verübt haben soll, ist das momentan brisanteste Beispiel in einer Kette von staatlichen Fehleinschätzungen bei der Verfolgung nazistischer Aktivitäten in Deutschland.
Sie wollen auch den „Heilbronner Komplex“ aufklären. Dort sind noch viele Fragen zum Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter offen, zum Beispiel welche Rollen der Ku – Klux – Klan oder die Thüringer Naziszene hierbei spielten. Allein der Rechercheaufwand ist riesig in diesem Projekt.
Hierfür ist das Team von „Blut muss fließen“ nun auf Spenden angewiesen, die sie auch bereits seit einigen Monaten sammeln. Allerdings sind bislang nur rund 1.100€ zusammengekommen, gebraucht werden aber 40.000€, damit weitere Journalisten angestellt werden können, nur so kann die riesige Recherchearbeit geleistet werden. Deshalb brauchen sie jetzt Spenden, möglichst ab 50€.
Kontoinhaber: Peter Ohlendorf
Stichwort: „Heilbronn-Komplex“
IBAN: DE54 6805 0101 0013 3406 47
BIC-/SWIFT-Code: FRSPDE66XXX
Folge uns!