Nach den internen Beratungen des Verbandes Südwestdeutscher
Zeitungsverleger (VSZV) anlässlich seiner Jahrestagung in Konstanz erwarten die baden-württembergischen Redakteurinnen, Pauschalisten und freien Journalistinnen, dass es am 17. April bei der zehnten Verhandlungsrunde mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) eine Trendwende in der Tarifauseinandersetzung gibt.
Bisher ließen die Zeitungsverleger nicht klar erkennen, ob sie innerhalb ihres Verbandes einen bundesweiten Flächentarifvertrag zustande bringen, ohne die Journalisten an Tageszeitungen ein weiteres Mal unter Missachtung sozialpolitischer Verantwortung und der Aufgabe journalistischer Qualität und Arbeitsplätze nur als Heiler ihrer Gewinne und Bilanzen zu betrachten.
Gerhard Manthey von ver.di Baden-Württemberg: „Die baden-württembergischen
Journalisten an Tageszeitungen haben am 1. April ihren unbefristeten Streik
unterbrochen. Sofern am Gründonnerstag die Zeitungsverleger unter dem Label
„Tarifwerk Zukunft“ bereit sind, eine real spürbare Gehalts- und
Honorar-Erhöhung für Festangestellte , Freie und Pauschalisten zu bezahlen,
keine finanziellen Opfer im Manteltarifvertrag mehr zu verlangen und für die
Einbeziehung von Tageszeitungsjournalisten im online-Ressort unter das
bestehende Tarifwerk keinen unverhältnismäßig hohen Preis anzusetzen, wäre
eine Einigung auf Bundesebene möglich.“
Tageweise die Zeitungen zu bestreiken habe keinen Effekt, die
Zeitungsverleger verdienten durch solche kurzen Arbeitsniederlegungen nur
zusätzlich. Nur ein unbefristeter Streik mache den Lesern die Abwesenheit
von Qualität in der Zeitung deutlich und bringe die Öffentlichkeit auch
dazu, über Pressefreiheit, Qualität im Journalismus und faire Tarifverträge
nachzudenken. Die breite Solidarität von Bürgern, Politikern, Betrieben und
anderen DGB-Gewerkschaften in den vergangenen Wochen anlässlich der
öffentlichen Kundgebungen in den Städten Baden-Württembergs mache dies
deutlich, erklärte Manthey
Falls es am 17. April nicht zur Trendwende kommt, sind die Journalisten
bereit den nicht befristeten Arbeitskampf wieder aufzunehmen. Sofern ein
bundesweiter Flächentarifvertrag im BDZV scheitert und die
Bundes-Verhandlungskommission der dju in ver.di dafür das OK gibt, werden
die Journalisten dann versuchen auf Landesebene mit dem VSZV zu einem
Tarifvertrag zu kommen, oder falls sich dieser verweigert, die Verleger in
ihren Häusern und Konzernen koordiniert und gemeinsam zu bestreiken und
gleichlautende Tarifverträge abzuschließen. Qualität in der Zeitung und
faire Tarifverträge bedingen einander.
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