Eskalation in Schwäbisch Gmünd: Am Freitag wurden zwei protestierende Flüchtlinge und eine Polizeibeamtin von Polizeihunden durch Bisse verletzt.
Polizeibeamte besprühten nach Angaben der Betroffenen protestierende Flüchtlinge mit Pfefferspray und nahmen mehrere fest. Die Polizei will unter anderem durch das Werfen eine Holzbank behindert worden sein. Der Grund für die Auseinandersetzung: eine Überwachungskamera in der Asylunterkunft. Als Reaktion auf das Vorgehen der Polizei gab es eine spontane Demonstration ins Stadtzentrum.
Die Flüchtlinge forderten mit ihrem Protest in Schwäbisch Gmünd zum wiederholten Mal, dass die Überwachungskamera im Lager entfernt wird. Sie platzierten ein neues Banner, um die Kamera zu überdecken. Zuvor hatten Hausmeister und Verwaltung mehrere Banner wieder abgenommen. Hausmeister und Verwaltung riefen die Polizei, als Flüchtlinge sie daran hinderten, das neue Banner abzunehmen. Nach Angaben der Flüchtlinge gingen die Beamten mit brutaler Gewalt und mit Hunden auf die sich solidarisierenden Flüchtlinge los. Mehrere Flüchtlinge seien durch Polizeihunde und Pfefferspray verletzt und vier Asylsuchende sowie ein Unterstützer festgenommen worden – drei von ihnen nackt, als sie sich gerade im Bad aufhielten. Die Polizei soll außerdem das Telefon eines Flüchtlings beschlagnahmt haben, der zahlreiche Fotos und Videoaufnahmen gemacht hatte.
Die anderen Flüchtlinge marschierten in Richtung Stadt und blockierten die Hauptstraßen. Schließlich kam die Ambulanz, um den Flüchtling mitzunehmen, der ernsthaft durch die Bisse der Polizeihunde verletzt wurde. Später wurden alle Inhaftierten wieder freigelassen. Auch das Telefon wurde herausgegeben. Sämtliche Informationen darauf waren aber gelöscht. Die Polizei kündigt an, einen Flüchtling wegen Widerstands anzuzeigen.
Fotos: Refugees Initiative Schwäbisch Gmünd / Beobachter News
- Einer der Flüchtlinge aus Schwäbisch Gmünd. Er wurde von einem Polizeihund angefallen
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