Stuttgart. Mehr als 200 Beschäftigte der Unikliniken in Baden-Württemberg haben sich am Dienstagmorgen am zweiten Tag der Tarifverhandlungen zu einer Kundgebung in Stuttgart vor dem Hotel Steigenberger versammelt. Die Verhandlungen sind gescheitert. Nun sind an den Uniklinken in Baden-Württemberg (Ulm, Freiburg, Heidelberg und Tübingen) die Urabstimmung und unbefristete Streiks zu erwarten.
Die Gewerkschaft Ver.di hatte die Verhandlung abgebrochen, als die Arbeitgeber klarstellten, dass sie ihr Angebot bis zur dritten Verhandlungsrunde am 29. April nicht nachbessern würden.
Günter Busch, Ver.di-Verhandlungsführer: „Die Arbeitgeber waren heute offenkundig nicht abschlussbereit. Ein Angebot, bei dem trotz der niedrigsten Inflationsrate seit Jahren den Beschäftigten Reallohnverluste drohen, ein Angebot, bei dem die Azubis mit Gehaltsverzicht ihre maroden Unterkünfte selbst sanieren müssen, ist für uns nicht verhandelbar.“
„Nun empfehlen wir, die Beschäftigten zur Urabstimmung aufzurufen. Dann werden wir für den Druck sorgen, den die Arbeitgeber offenkundig brauchen“, sagte Georg Busch. Am 24. April berät die Tarifkommission von Ver.di über das weitere Vorgehen.
Die Arbeitgeber hatten lediglich eine Gehaltserhöhung von umgerechnet 1,3 Prozent angeboten. Alle anderen Forderungen in Richtung Urlaub, der Aufnahme der Physiotherapie-Azubis in der Tarifvertrag, der Übernahme von Azubis und freier Tage für Ver.di-Mitglieder akzeptierten sie nicht. Einzig zur Aufnahme der Psychotherapeutinnen in Ausbildung in den Tarifvertrag waren die Arbeitgeber bereit.
Die Streikenden in Stuttgart zeigten sich fast durchgehend bei guter Laune. Sie und Passanten wurden unterhalten durch einen Rapper und einer Tänzerin. Die Organisatoren hatten auch für leibliches Wohl gesorgt. Es gab belegte Brötchen, Brezeln, Kaffee und Tee.
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