Stuttgart – 3. Mai 2014. Es war kalt an diesem Samstag im Mai. Die KundgebungsteilnehmerInnen auf dem Schlossplatz waren dennoch in guter Stimmung. Offensichtlich bekamen die „Bildungsplangegner“, die sich ursprünglich für diesen Tag in Stuttgart angemeldet hatten, schon vorher kalte Füße. Die Gegner der sexuellen Vielfalt glänzten durch Abwesenheit. Ein Teilerfolg im Kampf gegen die Rechtspopulisten und ihre Anhänger.
Allerdings haben sich die Homophoben für den 28. Juni 2014, 15 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz erneut angekündigt. Unter dem Motto „Ehe und Familie VOR – Stoppt Gender-Ideologie und Sexualisierung unserer Kinder!“ wollen sie durch die Stuttgarter Innenstadt ziehen.
Die Linksjugend [’solid] Baden-Württemberg hatte unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt – Akzeptanz aller Geschlechter und Liebesformen“ zur Kundgebung gerufen, und 170 Menschen folgten dem Aufruf.
Die TeilnehmerInnen und PassantInnen nahmen die Informationen an den Ständen der Linksjugend und des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Stuttgart und Region (AABS) interessiert auf. Sie folgten den Redebeiträgen von Christoph Ozasek, von der Partei DIE LINKE; Luigi Pantisano von Stuttgart Ökologisch Sozial (SÖS), der Rednerin des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Stuttgart und Region (AABS) und Oli Kube von der Linksjugend [’solid]. Er betonte in seinem Redebeitrag, dass es eine breite Palette von Protest und Widerstandsformen gebe. Sie reichten von verbalem Protest bis hin zu friedlichen Blockaden rechtspopulistischer Aufmärsche. Es gebe keinen Grund zur Distanzeritis. Jede und jeder sei völlig frei in der Entscheidung. Martin Eitzenberger, Landesvorsitzender der Piratenpartei Baden-Württemberg, erklärte, dass es für ihn keine Rolle spiele “ wie viele Menschen welchen Geschlechts und welcher sexuellen Identität eine Lebensgemeinschaft eingehen. Wenn Menschen für einander da sein wollen, sich lieben, und sich gemeinsam um Kinder kümmern, dann ist das gut.“
Die Moderation gestaltete Laura Halding-Hoppenheit, Kandidatin der Linken zur Gemeinderatswahl 2014 in Stuttgart.
Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung formierten sich ungefähr 50 Menschen zu einer Spontandemonstration um die Jubiläumssäule vor dem Schloss. Sie verteilten Informationsflyer an die PassantInnen, die sich interessiert zeigten. Die anwesenden Polizeibeamten verfolgten das Geschehen aufmerksam, griffen aber nicht ein.
Vor Beginn der Veranstaltung hatte es einen Zwischenfall wegen eines Stands der AfD gegeben. Wir berichteten bereits darüber.
Bilder des Tages von Makito Kumazawa & Alfred Denzinger
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