Text und Fotos: Gül Güzel –
Stuttgart. Zum Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, 100 Jahre nach Beginn des Ersten und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs versammelten sich Kriegsgegner und Antifaschisten am Donnerstag, 8. Mai, zu einer Friedenskundgebung auf dem Karlsplatz in Stuttgart.
An der Kundgebung beteiligten sich bis zu 500 Menschen. Die Gesellschaft Kultur des Friedens gestaltete das Programm zusammen mit anderen Kriegsgegnern, antifaschistischen Vereinen und Organisationen. Janka Kluge, Landessprecherin der Vereinigten Verfolgten des Naziregimes VVN-BdA, und DGB-Regionsgeschäftsführer Nordwürttemberg Bernhard Löffler hielten Ansprachen. Ihre wichtigsten Themen waren die Kriege, die von deutschem Boden aus geführt wurden. Das dürfe sich nicht wiederholen. Sie forderten, die US-Kommandozentralen Africom und Eucom zu schließen. Der Faschismus in Deutschland dürfe sich nie wiederholen, die Opfer der Nazis dürften nie in Vergessenheit geraten.
Der Erste Weltkrieg, der vor 100 Jahren begann, war ein grausames Morden der Völker Europas. Der Zweite Weltkrieg forderte weit über 60 Millionen Tote. Nach 1945 hieß es, „nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus“. Dann aber kam die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. Es gab und gibt neonazistische Parteien in Deutschland, die heute – entgegen Artikel 139 des Grundgesetzes – nicht verboten sind.
1999 gab es einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg einer bundesdeutschen Regierung gegen Jugoslawien in Serbien. Heute wird die Bundeswehr weltweit eingesetzt um – so der ehemalige SPD-Verteidigungsminister Peter Struck – am Hindukusch „unsere Freiheit“ zu verteidigen, empörte sich Bernhard Löffler. Aktuell spielten die EU, die USA, Russland und die Regierung der Ukraine mit dem Feuer.
Die Friedensbewegung fordert, den Aufbau des so genannten NATO-Raketenschirms in Europa, sämtliche Rüstungsexporte in die Ukraine und nach Russland, aber auch in andere Staaten zu stoppen. Waffen – wohin auch immer verkauft – haben den Zweck zu töten. Der Satz ist schon alt, aber die Forderung noch immer aktuell: Frieden schaffen – ohne Waffen!
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