Kehl/Straßburg. „Freedom not Frontex“ ist das Motto eines vierwöchigen Protestmarschs, der am heutigen Dienstag in Straßburg beginnt und nach Brüssel führt. Die Organisatoren des „Marschs der Freiheit“ wenden sich gegen die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union und fordern ein Ende der Abschottung, wie sie die europäische Grenzschutzagentur Frontex symbolisiert. Die Beobachter News sind beim Start in Straßburg dabei.
Ein Netzwerk internationaler Flüchtlingsgruppen koordiniert die Aktion parallel zu den Wahlen zum Europaparlament. Ihre Kritik richtet sich gezielt an die europäischen Politiker. 23 000 Tote – das ist die geschätzte Bilanz. So viele Menschen sind seit dem Jahr 2000 beim Versuch, in Europa Zuflucht zu finden, ums Leben gekommen oder spurlos verschwunden.
Der Marsch startete am Montag offiziell in Kehl. Dort trafen sich Gruppen aus vielen europäischen Städten und Gemeinden, um gemeinsam die Europabrücke über den Rhein nach Straßburg zu überqueren. Laut „Freedom not Frontex“ beteiligten sich zirka 400 Menschen. Der „Marsch der Freiheit“ verläuft von Straßburg, wo weitere Flüchtlinge aus vielen europäischen Städten erwartet wurden, über mehr als 450 Kilometer durch die Grenzregion von Frankreich, Belgien und Luxemburg bis in die belgische Hauptstadt Brüssel.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fußmarschs nach Brüssel wollen beim EU-Gipfel vom 20. bis zum 26. Juni vor den EU-Institutionen auf die Lage der Flüchtlinge aufmerksam machen.
Der Protest richtet sich gegen ein rassistisches System, das Menschen trennt, statt sie zusammenzubringen, und Menschen ausbeutet, statt sie zu unterstützen. Das erklärten die Flüchtlinge, bevor es los ging. Symbolischer Auftakt für den rund vier Wochen langen Fußmarsch war am Samstag eine Demonstration auf dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg, wo in den vergangenen anderthalb Jahren viele Flüchtlinge campiert hatten. Anschließend bestiegen Berliner Flüchtlingsaktivisten Busse in Richtung Straßburg.
Wir werden weiter über den Marsch berichten.
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