Stuttgart. Wochenlang waren sie unterwegs und warben für „Stuttgart tiefer legen!“, ihr wichtigstes Projekt. Am Samstag war es soweit. Aktivistinnen und Aktivisten der Partei DIE PARTEI versammelten sich am Brunnen auf dem Stuttgarter Schlossplatz zum Richtfest für den Stausee. Überraschend gab sich auch EU-Kommissar Günther Oettinger aus diesem Anlass die Ehre.
DIE PARTEI würdigt den früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten und die gleichnamige Biersorte mit einem Plakat „Neue Energie für Europa – Oettinger stürzen!“. Rund zwanzig Mitglieder aus Stuttgart, Leinfelden-Echterdingen, Neuhausen, Tübingen, Nürtingen und Schwäbisch Gmünd hatten sich zum Wahlkampfabschluss am Infostand auf dem Schlossplatz eingefunden und appellierten noch einmal an die Passantinnen und Passanten, ihre Stimmen bei der morgigen Gemeinderats- und Europawahl der PARTEI zu geben.
Bevor sich Günther Oettinger dem Stausee-Großprojekt widmen konnte, musste er noch auf einer vom Europahaus Stuttgart aufgebauten Bühne zusammen mit dem baden-württembergischen Europaminister Peter Friedrich und Rainer Wieland (CDU), einem von 14 Vizepräsidenten des Europaparlaments, Wahlwerbung machen. Auch die SPD-Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt war gekommen, durfte aber zumindest zunächst nicht mit auf die Bühne.
Grundschulkinder sangen ein herzerweichendes Auftakt-Liedchen für die EU. „Wie geht’s Europa?“, fragte der Moderator besorgt Günther Oettinger. Der EU-Kommissar pries in höchsten Tönen den Zustand des Kontinents, was seine Anhänger von der Partei DIE PARTEI mit begeistertem Beifall begleiteten. Allerdings blieb ihre Forderung nach einer Zugabe vergeblich.
Als es dann als Vorgeschmack auf künftige Stausee-Badetage zum Probe-Planschen im Schlossbrunnen ging, kam wie bestellt die Sonne heraus und sorgte für schönstes Strandwetter. „DIE PARTEI, DIE PARTEI, die hat immer Recht“ intonierten die örtlichen Mitstreiter Martin Sonneborns die Hymne der Partei DIE PARTEI. Wieder mit festem Boden unter den Füßen schritten sie anschließend zur Tat und begannen mit dem Auskippen eines Eimerchen Wassers symbolisch die Flutung des Stuttgarter Talkessels. Das Publikum zeigte sich gerührt.
Die gute Stimmung trübte nur ein hässlicher Vorfall am Rande. Die Veranstalter der Europawahl-Werbeshow mit Oettinger und Friedrich hatten die Polizei gerufen, weil ein Mann vor der Bühne ausfällig geworden war. Mehrere Polizisten eilten zur Treppe neben dem Kunstmuseum, wo der Störende inzwischen saß, und überwältigten ihn. Weshalb die Beamten den Kopf des offensichtlich angetrunkenen, barfüßigen Mannes vor aller Augen gewaltsam zu Boden drücken und ihn zum Abführen wie einen Schwerverbrecher mit Handschellen fesseln mussten, bleibt ihr Geheimnis.
Bilder des Tages
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- Günther Hermann Oettinger, CDU, EU-Kommissar für Energie
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