Stuttgart. Fast 1000 baden-württembergische Bankbeschäftigte der privaten und öffentlichen Banken beteiligen sich seit heute Morgen am Warnstreik. ver.di Baden-Württemberg hatte heute nach mehreren öffentlichen Aktionen in den vergangenen Wochen erstmals in der laufenden Tarifrunde in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Dabei blieben auch Filialen der bestreikten Banken geschlossen.
ver.di Landesbezirksleiterin Leni Breymaier sagte bei einer Kundgebung vor gut 400 Streikenden vor der LBBW in Stuttgart: „Wir lassen uns von starrsinnigen Arbeitgebern nicht erpressen. Anständige Bezahlung und Arbeitsbedingungen fallen nirgends mehr vom Himmel, auch nicht bei den Banken. Sie müssen erkämpft werden, dazu sind die Bankbeschäftigten: bereit
wie nie.“
In Mannheim waren 200, in Karlsruhe weitere 200 Streikende bei den Kundgebungen. Insgesamt sind damit heute mit den landesweit Streikenden bei der Commerzbank fast 1.000 Bankbeschäftigte in Baden-Württemberg im Streik.
Damit wurden die Erwartungen von ver.di deutlich übertroffen. Die Gewerkschaft führt die hohe Streikbeteiligung vor allem auf die Forderung der Arbeitgeber nach regelmäßiger Samstagsarbeit zurück. Die Warnstreiks stehen heute unter dem Motto „Streiktag, Feiertag, Brückentag, Wochenende.“
ver.di und die Arbeitgeber der privaten und öffentlichen Banken waren am 27. Mai ergebnislos auseinandergegangen, nachdem die Arbeitgeber auch in dieser zweiten Runde kein Angebot vorgelegt hatten. Ein Gehaltsangebot werde es nur in einem Gesamtpaket mit der Möglichkeit zu regelmäßiger Samstagsarbeit geben, so die Arbeitgeber-Linie. ver.di hat diese Forderung der Arbeitgeber, von der Tausende von Bankangestellten betroffen sein können, scharf zurückgewiesen.
ver.di fordert für die rund 210.000 Beschäftigten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes einen Sockelbetrag von 100 Euro plus 3,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Die dritte Verhandlungsrunde findet am 30. Juni in Wiesbaden statt.
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