Stuttgart. Thomas Moser und Fritz Burschel sind ausgewiesene Experten zum Thema NSU. Sie haben die Arbeit des Bundestags-Untersuchungsausschusses und den Prozess gegen Beate Zschäpe in München als Berichterstatter verfolgt. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung lädt zusammen mit den „Anstiftern“ für Montag, 7. Juli, zu einem Abend „Blick in den Abgrund – Konsequenzen aus dem NSU-Komplex“ mit den beiden Journalisten ein. Beginn ist um 19.30 Uhr im Glastrakt des Württembergischen Kunstvereins am Stuttgarter Schlossplatz 2.
Hinter dem Agieren des NSU und seines wohl mehrere Hundert Personen umfassenden UnterstützerInnen-Netzwerks öffnete sich das Panorama des wohl größten Geheimdienstskandals der Geschichte der BRD und eines unvorstellbaren behördlichen Rassismus in den Mordermittlungen. Wie weit staatliche Verstrickung in das Geschehen gegangen ist, ist bis heute nicht ansatzweise geklärt.
Sicher ist: Die Verstrickungen des NSU reichen tief bis nach Baden-Württemberg. Hier fand der immer noch mit Fragezeichen versehende Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter statt. Hier existierte eine Ku-Klux-Klan-Gruppe in Schwäbisch Hall, deren Anführer auf einer Kontaktliste des NSU stand und in der zwei Kollegen von Kiesewetter aktiv waren. Und nach Baden-Württemberg hinein reichten auch viele direkte Kontakte des NSU.
Thomas Moser beschäftigt sich journalistisch seit langer Zeit mit dem NSU und hat unter anderem den Untersuchungsausschuss im Bundestag hierzu intensiv beobachtet. Friedrich Burschel verfolgt als Prozessbeobachter den Prozess gegen Beate Zschäpe in München seit dessen Beginn. Beide fragen nach Stand und Konsequenzen der strafrechtlichen Ermittlungen und nach den politischen Konsequenzen – nicht zuletzt für die baden-württembergische Landespolitik. Moderiert wird die Veranstaltung von Janka Kluge von der VVN-BdA Kreisvereinigung Stuttgart.
Veranstaltung in Kooperation mit dem Bürgerprojekt Die AnStifter und der VVN-BdA Kreisvereinigung Stuttgart.
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