Stuttgart. Nach einem Bericht der Presseagentur DPA hat sich der baden-württembergische Landeselternbeirat von der erneuten Demonstration der Bildungsplangegner am 28. Juni distanziert. Sie sollten ihr „enges“ Menschenbild nicht der Gesamtgesellschaft aufzwingen wollen. Sie planen jedoch eine erneute „Demo für alle“ im Herbst. Ihr Ziel sei ein Politikwechsel.
Den Termin will das veranstaltende Bündnis „in Kürze“ bekanntgeben, heißt es auf seiner Homepage. Dort wertet es auch die Demonstration Ende Juni als großen Erfolg. Beteiligt hätten sich „weit über 1000 Eltern, Großeltern, Kinder und Jugendliche“. Die Polizei zählte allerdings nur 700 Teilnehmer (die Beobachter News berichteten).
„Mit sage und schreibe 900 Polizisten, angeführt von einer großen Reiterstaffel“, sei die Demonstration erneut „erstklassig abgesichert und geschützt gewesen“, hebt das Bündnis der Bildungsplangegner hervor. Und weiter heißt es: „Rund 150 Gegendemonstranten von Antifa und Lesben-/Schwulenorganisationen hatten nicht die geringste Chance, auch nur in die Nähe unserer Demo-Teilnehmer zu kommen. Frustriert lieferten sich einige Gewaltbereite aus der linken Szene statt dessen Scharmützel mit der Polizei.“
Rechte Allianz sieht sich gestärkt
Dem rechten Bündnis gehören nach eigenen Angaben jetzt auch die „Christdemokraten für das Leben“ CDL und das Forum Deutscher Katholiken an. Insgesamt besteht es aus 17 überwiegend klerikal ausgerichteten Organisationen und Einzelpersonen. Bei Demonstrationen erhält es regelmäßig Unterstützung rechtskonservativer und rechtsextremer Kräfte, so etwa der AfD, der „Identitären“, einer Gruppierung der neuen Rechten, oder der NPD.
Der Landeselternbeirat sieht „anders als die meist evangelikalen Kritiker des Bildungsplanes mit seiner Akzeptanz von – auch sexueller – Vielfalt“ Schule und Elternhaus in einem „ergänzenden Miteinander“ bei der Werteerziehung, erklärte der Landesvorsitzende Carsten Rees, gegenüber DPA. Die Schule müsse vor allem dann einspringen, wenn das Elternhaus diese Erziehung nicht leiste.
Polizei kesselte Gegendemonstranten ein
Bei der Demonstration am 28. Juni setzte die Polizei auch Schlagstock und Pfefferspray ein, um die Bildungsplangegner von ihren Kritikern abzuschirmen. Die Beamten kesselten etwa hundert Gegendemonstranten vor dem Restaurant „Alte Kanzlei“ ein. Nach Angaben von Betroffenen wurden an diesem Tag bis zu 135 Gegner der rechten Allianz festgenommen. Insgesamt schätzten die Beobachter News die Zahl der Gegendemonstranten auf 400 bis 500.
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