Stuttgart. Im Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg ruft ver.di am Dienstag zum ersten Mal in der laufenden Runde zu Warnstreiks auf. Damit reagiert ver.di auf die Weigerung der Arbeitgeber, ein Angebot vorzulegen. Die Tarifkommission hatte am 30. Juni die Verhandlungen für gescheitert erklärt (wir berichteten).
ver.di wird zunächst gezielt in einzelnen Regionen die Fahrerinnen und Fahrer zu Arbeitsniederlegungen aufrufen. Wo gestreikt wird, ist damit zu rechnen, dass kein oder nur stark eingeschränkter Busverkehr stattfindet. Am Dienstag wird in etwa fünfzehn Betrieben gestreikt, Schwerpunkte sind Reutlingen, Schwäbisch Gmünd und Schwäbisch Hall, Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen und Göppingen.
Rudolf Hausmann, ver.di Verhandlungsführer:
Wir werden die Streiks zunächst dosiert und gezielt führen: Aus Rücksicht auf die betroffenen Pendler und Schüler und um den Arbeitgebern die Möglichkeit zu geben, endlich einzulenken.
Die Behauptung der Arbeitgeber, die ver.di Forderung gefährde 800 Arbeitsplätze und führe zu drastischen Preiserhöhungen obwohl die Fahrer beim Gehalt bundesweit an der Spitze lägen, wies ver.di zurück.
Hausmann:
Ein baden-württembergischer Fahrer muss mit seinem Gehalt auch baden-württembergische Mieten und Lebenshaltungskosten finanzieren. Entscheidend ist allein der Vergleich zu den Fahrern im kommunalen Nahverkehr: Und da gibt es noch beträchtlichen Nachholbedarf.
Ä Schwob meint
Eine Schweinerei, wie die Bosse versuchen die Fahrer anzuschwärzen. Die verdienen sich doch dumm und dämlich dran, dass sie ihren Arbeitern nur so wenig zahlen. Also ich unterstütze den Streik der Busfahrer!