Von pm – Nürtingen. Bei schönstem Sonnenschein versammelten sich am Samstag, 19. Juli, gegen 18 Uhr zirka 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur 1. Wasserbombenparade gegen Polizeigewalt am ZOB Nürtingen. An der Parade durch die Nürtinger Innenstadt beteiligten sich auch immer wieder Passanten, so dass insgesammt über 100 Personen teilnahmen.
Anlass der Aktion war ein übertriebenee Polizeieinsatz am 14. Juni. Die Polizei nannte selbst später in ihrer Pressemitteilung zwei Wasserbomben als ausschlaggebenden Grund. An besagtem Abend nahm die Polizei drei Personen äußerst brutal in der Innenstadt fest und griff gegen 1 Uhr nachts das Wohnprojekt Villa Galgenberg in der Galgenbergstrasse an. Hierbei verletzten die Beamten mehrere Personen durch Reizgas, Tritte und Knüppelschläge. Es wurden zirka 20 Polizeifahrzeuge und auch ein Hubschrauber von außerhalb hinzugezogen.
Der erste Redebeitrag bei der Wasserbombenparade am Schillerplatz ging deshalb ausführlich auf das Thema Polizeigewalt ein. Weitere Beispiele aus der Region, etwa der sogenannte Schwarze Donnerstag, wurden ins Gedächnis gerufen – ein Thema, das alle angeht. In einer weiteren Rede am Polizeirevier Nürtingen wurde darauf hingewiesen, dass die enormen Kosten eines mit zwei Wasserbomben begründeten Riesenpolizeieinsatz sicherlich hätten vermieden und das Geld hätte bessere Verwendung finden können.
Die Parade endete mit einer großen Abschlusswasserbombenschlacht. Hierbei wurden knapp 1000 Wasserbomben zur Abkühlung aufeinander geworfen. Die Polizei verfolgt die Parade aus der Ferne. Die eingesetzten Einheiten – auch der Bereitschafts- und Festnahme-Einheit BFE – blieben die ganze Zeit auf Distanz. Es kam somit zu keinen durch die Polizei verursachten unschönen Szenen.
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