Heilbronn. Vor dem Heilbronner Arbeitsgericht versammelten sich am 25. Juli rund 50 GewerkschafterInnen und protestierten gegen die Praktiken der H&M-Geschäftsleitung.
Sie will die gewählte Betriebsrätin Ayse nicht weiterbeschäftigen (wir berichteten). In diversen Redebeiträgen versicherten die Versammelten der Betriebsrätin ihre Solidarität. Ver.di-Sekretär Thomas Müssig bezeichnete das Verhalten von Hennes & Mauritz als „H&M“, nämlich „hinterhältig und mies“. Eine Einigung beim anschließenden Gütetermin vor dem Arbeitsgericht war nicht möglich, da H&M jeglichen Kompromiss ausschloss.
Ayse schilderte im Gerichtssaal ausführlich die Vorgeschichte. Der damalige Geschäftsführer der Heilbronner Filiale habe ihr unter Zeugen die Verlängerung ihres Vertrags um zwei Jahre angeboten. Die beiden Nachfolgerinnen des mittlerweile ausgeschiedenen Filialleiters bestritten diese mündliche Vertragsverlängerung. Eine schriftliche Verlängerung hat es nicht gegeben.
Die Rechtsanwältin von H&M Isabel Haug betonte, das Vertragsende habe nichts mit der Betriebsratstätigkeit zu tun. H&M müsse dies nicht beweisen, sondern Ayse müsse den Nachweis erbringen, dass es diesen Zusammenhang gebe. Ein Kammertermin wird laut Richter Dr. Carsten Witt nach den Sommerferien angesetzt werden.
Ver.di-Sekretär Thomas Müssig überreichte den H&M-Geschäftsführerinnen 2200 Unterschriften mit der Forderung nach Weiterbeschäftigung der Betriebsrätin. Er kündigte an, den Druck auf H&M aufrecht zu erhalten.
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