Stuttgart. „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ Das ist das Motto des Antikriegstags am 1. September 2014, einem Montag. Doch ausgerechnet in diesem Jahr wird das Gedenken von den aktuellen Konflikten in der Ukraine, in Gaza oder im Nordirak überschattet. Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren der Zweite. Beide Jahrestage würden den Antikriegstag schon allein zu einem ganz besonderen Tag der Erinnerung und des Mahnens machen. An verschiedenen Orten im Land sind Friedensaktionen geplant – so etwa mit der Verdi-Landes-Chefin und Vize-Landesvorsitzenden der SPD Leni Breymaier in Fellbach.
Die Mahn-, Gedenk-, und Friedensaktion des DGB Fellbach am Friedensbaum zwischen Schwabenlandhalle und Schillerstraße 26 mit Leni Breymaier als Rednerin beginnt um 18 Uhr. Um 19 Uhr schließt sich eine Kulturveranstaltung bei der Awo (Arbeiterwohlfahrt) Fellbach, Gerhart-Hauptmann-Straße 17, an: „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus. Darin präsentierten sich die grauenvollen Kriegsjahre von 1914 bis 1918. Erich Schaffner porträtiert Generäle, Kriegsgewinnler, Schieber, Scheinheilige, Heuchler, Deutschzackige, Hurrapatrioten, Kriegsreporter und andere.
In Stuttgart spricht Jürgen Wagner von der Tübinger Informationsstelle Militarisierung (IMI) von 17 Uhr an am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Stauffenbergplatz (zwischen Karlsplatz und Altem Schloss). Sein Thema: „Pulverfass Ukraine“. Zu Beginn der Kundgebung begrüßt der Stuttgarter DGB-Stadtverbandsvorsitzende Philipp Vollrath die Versammelten. Aktionstheater des OTKM (Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung) schließt sich an. Janka Kluge, Landessprecherin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN-BDA, schließt die Kundgebung ab. Ihr Thema: „Die Waffen nieder! Verhandeln statt schießen!“
Die Gedenkveranstaltung in Esslingen beginnt ebenfalls um 17 Uhr an der Nikolauskapelle auf der Inneren Brücke. Es sprechen Thomas Bittner und Margit Sandig. Veranstalter sind der DGB-Kreisverband Esslingen-Göppingen und das Friedensbündnis Esslingen.
Hauptredner in Heilbronn ist der DGB-Regionsgeschäftsführer Bernhard Löffler. Die Gedenkstunde mit Kranzniederlegung beginnt um 18 Uhr in der Ehrenhalle im örtlichen Rathaus. Veranstalter ist der DGB Stadt- und Kreisverband Heilbronn. Regionssekretärin Silke Ortwein spricht Begrüßungsworte, die Musik kommt von „Marbacher – Lieder gegen den Krieg“.
In Tübingen ruft das Friedensplenum mit 13 beteiligten Organisationen schon für Samstag, 30. August, zur Antikriegstags-Kundgebung auf. Seine Forderungen: „Abrüstung statt Aufrüstung! Keine Rüstungsexporte! Keine Auslandseinsätze der
Bundeswehr!“ Die Kundgebung beginnt um 11.30 Uhr auf dem Holzmarkt.
Gedenkfeiern auch in anderen baden-württembergischen Regionen
„Beendet die Kriege, den Hass, die Gewalt! Frieden Jetzt!
Arrêtez les guerres, la haine et la violence! De la paix maintenant!“ – Das ist das Motto des Antikriegstags auch in Neuenburg am Rhein, der bereits am Vorabend begangen wird. „Auch heute gilt: Kriege kommen nicht überuns – sie werden gemacht. Gewalt geht von Menschen aus – und trifft Menschen. Sie werden getötet, verwundet und vertrieben. Ihr Leben wird bis in die Grundfesten erschüttert – während andere aus Kriegen Profite schlagen oderihre Machtinteressen durchsetzen“, heißt es in dem Aufruf. Und weiter: „Daran erinnern der DGB und die Friedensbewegung nicht nur am Antikriegstag: Nie wieder darf Krieg von deutschem Boden ausgehen.
Dieses Bekenntnis zu erneuern und laut und vernehmlich Nein zu sagen zu Krieg, Kriegseinsätzen, Kriegsvorbereitung und Kriegsverharmlosung rufen DGB Markgräflerland und Friedensrat Markgräflerland zu einer Kundgebung am Sonntag, den 31. August um 15 Uhr auf den Rathausplatz in Neuenburg auf.“
In Nordbaden sind ebenfalls Veranstaltungen zum Antikriegstag geplant. In Mannheim etwa laden die DGB-Region Nordbaden und das örtliche Friedensplenum für Montag, 1.September, 19 Uhr ins Gewerkschaftshaus an der Ecke Cahn-Garnier-Ufer/Hans-Böckler-Straße 1 ein. Im Otto-Brenner-Saal spricht der Historiker Dr. Detlef Bald aus München.
In Karlsruhe beginnt die gemeinsame Friedensmahnwache des DGB-Stadtverbands und des örtlichen Friedensbündnisses um 17 Uhr in der Erbprinzenstraße am Friedrichsplatz. Zuvor wird von 16-30 Uhr an symbolisch im Uni-Gelände am Fritz-Haber-Weg/Ecke Engesser Straße eine Straße umbenannt. Von 18 Uhr an sind am Friedrichsplatz Redebeiträge des DGB und des OTKM (Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung) geplant. Dazwischen gibt es Musikbeiträge.
Die Mahn-, Gedenk- und Friedensaktion in Heidelberg ist am 1. September von 15 bis 19 Uhr auf dem Bismarckplatz geplant: „Kultur für den Frieden – -gegen Faschismus!“ mit der Liedermacherin und Kabarettistin Jane Zahn.
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