Text und Bilder: Channoh Peepovicz – Fellbach. Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus! Unter diesem Motto kamen am Montag, 1. September 2014, am Fellbacher Friedensbaum etwa 60 GewerkschafterInnen und andere KriegsgegnerInnen zu einer Kundgebung zusammen. Es sprachen der Fellbacher DGB-Vorsitzende Dieter Keller und die baden-württembergische Verdi-Landesbezirksleiterin Leni Breymaier.
Dieter Keller thematisierte in Fellbach die Waffenlieferungen an die Kurdischen Streitkräfte im Irak und die weltweite Aufrüstung. Niemals seien sie und der Rassismus im Allgemeinen auf einem so hohen Niveau gewesen wie heute. Der Waffenhandel und Waffenexport diene nur einem einzigen Interesse: dem der Rüstungsindustrie. Keller verglich den Effekt der Waffenlieferungen mit den Erfahrungen von Goethes Zauberlehrling: „Die Geister die ich rief, werd‘ ich nun nicht los.“
Was passiert wenn man gegen Nazis nicht ausreichend Widerstand leistet, hätten die Verbrechen des NSU und der Anschlag in Winterbach gezeigt. Er forderte auch eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen. Des weiteren trug er eine Forderung des DGB Fellbach vor: die Umbenennung der Hindenburg- und der Ernst-Heinkel-Straße. Sie sollten nach antifaschistischen Widerstandskämpfern benannt werden.
Direkt im Anschluss sprach Leni Breymaier. Sie erinnerte als erstes an die vom NS-Regime verfolgten Gewerkschafterinnen. Ein zentraler Punkt ihrer Rede war, dass es solange keinen Frieden auf der Welt geben kann, solange es keine soziale Gerechtigkeit gibt. Sie thematisierte auch die Flüchtlingspolitik in Deutschland und der EU. Breymaier forderte ein EU-weites System zur Annerkennung von Flüchtlingen. Das offene Verhalten der Bürger von Meßstetten zu einer Flüchtlungsunterkunft sei großartig.
Dagegen kritisierte die Verdi-Landesleiterin scharf, dass der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl das NPD-Verbotsverfahrens in Frage stellt. 15 Prozent der sächsischen Wähler entschieden sich für den rechten Rand. Das seien 15 Prozent zu viel, fuhr Breymaier fort. Sie wandte sich auch gegen Waffenlieferungen. „Der Frieden ist ein hohes Gut, den man nicht mit Waffenlieferungen in Kriegsgebiete schützen kann. Es fehle dort im Irak nicht an Waffen, sondern an allem anderen“, sagte sie. Mit den Worten „Wer weiß denn, was mit den Waffen passiert? Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“ beendete sie ihre Rede. Die Kundgebung wurde mit einer Schweigeminute für alle Opfer der heutigen und der vergangenen Kriege abgeschlossen.
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