Stuttgart. Die NATO plant ein Manöver in der Westukraine vom 11.bis zum 16. September, obwohl sich im Osten des Landes der Bürgerkrieg zuspitzt. Das Oberkommando liegt bei der US-Kommando-Zentrale EUCOM in Stuttgart-Vaihingen. KriegsgegnerInnen fordern, den „Krieg aus Stuttgart“ zu stoppen und das Natomanöver abzusagen. Sie rufen für Donnerstag, 11. September 2014, zum Protest in Vaihingen auf. Beginn ist um 18 Uhr am Haupteingang der EUCOM-Zentrale in der Hauptstraße/Katzenbachstraße.
Das Bündnis um die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen DFG-VK wehrt sich 100 Jahre nach Beginn des 1. Weltkriegs und 75 Jahre nach dem Überfall Deutschlands auf Polen „entscheiden gegen die weitere Eskalation in der Ukraine an der Nahtstelle zwischen Ost und West, die auch zu einer atomaren Auseinandersetzung führen kann“.
Wir dokumentieren den Aufruf im Wortlaut:
100 Jahre 1. Weltkrieg – 75 Jahre 2. Weltkrieg: Die Waffen nieder! Jetzt!
Krieg aus Stuttgart stoppen
Nein zum NATO-Manöver in der UkraineIn der Ukraine spitzt sich der Bürgerkrieg seit Monaten zu. Der Kampf der Großmächte um Einfluss und Macht wird dabei auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen. Mit politischen, ökonomischen und militärischen Mitteln versuchen die USA, die NATO und die EU, ihre geostrategischen Interessen durchzusetzen, und scheuen nicht vor einer offenen Zusammenarbeit mit faschistischen Kräften in der Ukraine zurück.
Altbundeskanzler Helmut Schmidt hatte den Größenwahn der EU bereits im Mai 2014 gebrandmarkt und gewarnt: „Ich halte nichts davon, einen dritten Weltkrieg herbeizureden, erst recht nicht von Forderungen nach mehr Geld für Rüstung der NATO. Aber die Gefahr, dass sich die Situation verschärft wie im August 1914, wächst von Tag zu Tag.“
In dieser angespannten Lage soll vom 11. bis 28. September 2014 im Nicht-NATO-Land Ukraine ein Kriegsmanöver der NATO „Rapid Trident“ mit Beteiligung von 16 Staaten (darunter fünf Nicht-NATO-Mitglieder, alles ehemalige Sowjetrepubliken!), mit 1300 Soldaten unter Einbeziehung aller Waffengattungen stattfinden. Die Bundesregierung „prüft“ die Beteiligung „von Einzelpersonen“, das heißt deutscher Führungsoffiziere, „allerdings nur in Übungsstäben“!
Die Vorbereitung und das Oberkommando dieses Manövers liegt beim EUCOM in Stuttgart-Vaihingen. Die US-Militär-Kommandozentrale für Europa ist auch verantwortlich für die in Europa gelagerten Atomwaffen, die im Rahmen eines 10 Milliarden-Dollar-Programms modernisiert werden sollen. Wir wehren uns entschieden gegen die weitere Eskalation in der Ukraine an der Nahtstelle zwischen Ost und West, die auch zu einer atomaren Auseinandersetzung führen kann.
Die Schlussfolgerung 100 Jahre nach Beginn des ersten Weltkriegs und 75 Jahre nach Beginn des zweiten Weltkriegs kann nur lauten: Die Waffen nieder! Jetzt! Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Wir verlangen deshalb das Ende der Eskalation in der Ukraine durch:
– die Absage des NATO-Manövers
– einen sofortigen Waffenstillstand und Aufnahme von Verhandlungen mit allen Beteiligten
– die Schließung der US-Kommando-Zentrale EUCOM
– den Stopp der Modernisierung von Atomwaffen
– den Stopp aller Rüstungsexporte.Dafür müssen sich die Bundesregierung, die Landesregierung und die Stadt Stuttgart mit all ihren Möglichkeiten einsetzen.
Mahnwache und Kundgebung Donnerstag, 11. September, 18 Uhr Patch Barracks/US EUCOM Main Gate, Hauptstraße/Katzenbachstraße, Stuttgart-Vaihingen
Erstunterzeichner: Roland Blach, Thomas Haschke, Konni Lopau, Klaus Mausner, Paul Russman, Philipp Vollrath Weitere Unterstützung durch Einzelpersonen und Organisationen herzlich willkommen, bitte melden an Klaus Mausner (Email mauslop@t-online.de).
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