Göppingen. Der Göppinger Oberbürgermeister lud am 19. September 2014 erneut zum „Runden Tisch“ ins örtliche Rathaus ein. Dabei vollzog er einen bemerkenswerten Namenswechsel. Bisher nannte sich die Gesprächsreihe „Runder Tisch gegen Rechts“. Nun taufte OB Guido Till sie in einen „Runden Tisch gegen Extremismus“ um.
Mehrere AntifaschistInnen nahmen den „runden Tisch“ zum Anlass, dagegen zu protestieren, dass der OB eine angemeldete Nazi-Kundgebung der Partei „Der Dritte Weg“ am 30. August verschwiegen hatte. Trotz eines gegenteiligen Stadtratsbeschlusses hielt es OB Till nicht für nötig, den Stadtrat oder die Öffentlichkeit davon zu unterrichten, dass eine rechte Kundgebung angemeldet worden war. Damit ermöglichte er den Neonazis einen fast ungestörten Aufmarsch (wir berichteten).
Mit Schildern mit Sprüchen, wie “Nazis hetzen – Till bleibt still“, „OB Till macht was er will“ und „Till der Schweiger“ enterten die AktivistInnen den Tagungsraum im Rathaus und verteilten thematisch passende Flugblätter. Deren Text kritisierte neben dem Verschweigen der faschistischen Kundgebung auch die Umbenennung des „runden Tisches gegen Rechts“ in „runder Tisch gegen Extremismus“. Überdies setzte der Text das bisherige Verhalten der Stadtverwaltung in Beziehung zum Erstarken der sogenannten „Autonomen Nationalisten Göppingen“.
Nach etwa 20 Minuten verließen die AntifaschistInnen das Rathaus und verteilten auf dem Göppinger Marktplatz mehr als hundert Flyer. Dabei luden sie die Passantinnen und Passanten auch zu der für Samstag, 11. Oktober 2014 geplanten Demonstration gegen Rechts in der Stadt ein.
Antifaschistische Demonstration
11. Oktober 2014, 16 Uhr, Bahnhof Göppingen
und ab 10 Uhr ganztägige antifaschistische Kundgebung vor dem Bahnhof in Göppingen
Flyer „Runder Tisch – Wir bleiben dran“
Quelle: indymedia
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