Stuttgart. Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde der Tarifgespräche in der Papierverarbeitung zeigen wieder bundesweit mehrere tausend Beschäftigte bei Warnstreiks ihre Unterstützung für die ver.di-Forderung nach einer kräftigen Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen. In Baden-Württemberg sind die Schwerpunkte in den Regionen Ulm, Heilbronn und Mannheim: Dort werden wie bereits in der ersten Streikwelle Mitte September über 700 Beschäftigte aus sieben Betrieben teilweise ganztägig die Arbeit niederlegen. Die ersten Streiks der zweiten Welle fanden bereits gestern statt, weitere sind heute und am Mittwoch.
Ohne Ergebnis war die zweite Runde der Tarifgespräche am 17. September 2014 in Berlin zu Ende gegangen.
ver.di hatte dort die Forderung nach Erhöhung der Löhne und Gehälter von 5,5 auf 3,7 Prozent reduziert – unter der Bedingung, dass die Tarifverträge der Branche entweder für allgemeinverbindlich erklärt werden oder Branchen-Mindestlöhne eingeführt werden.
ver.di-Verhandlungsführer Frank Werneke erklärte nach der zweiten Verhandlungsrunde am 17. September:
Die Weigerung, den Tarifvertrag für allgemeinverbindlich zu erklären, zeigt, dass die Arbeitgeber ihre ruinöse Preiskonkurrenz auf dem Rücken der Beschäftigten austragen wollen. Die Arbeitgeber können nicht einerseits Lohnerhöhungen mit dem Argument ablehnen, dass dies die Konkurrenzfähigkeit der Betriebe untergrabe, wenn sie sich gleichzeitig weigern, die verbesserten gesetzlichen Möglichkeiten zur Eindämmung von Tarifflucht zu nutzen.
Folge uns!