Hannover. Über 5000 Menschen demonstrierten am Freitag, 3. Oktober, in Hannover gegen die zentralen Einheitsfeierlichkeiten am Maschsee. Nach der Demo des „Oct3 Bündnisses“ folgte eine weitere mit überwiegend kurdischen TeilnehmerInnen. Sie solidarisierten sich mit den vom IS bedrohten Kurden in Kobane.
Bereits ab 13.30 Uhr sammelten sich am Freitag in Hannover auf dem Opernplatz hunderte Menschen. Als der Demozug kurz vor 15 Uhr startete und sich in Richtung Hauptbahnhof bewegte, war die Zahl der TeilnehmerInnen auf über 5000 Personen angestiegen. Vor dem Bahnhof wurde die erste Zwischenkundgebung abgehalten. Bei ihr wurden unter anderem die neue deutsche Kriegseuphorie und das Spardiktat Deutschlands gegenüber anderen EU-Ländern kritisiert.
Anschließend setzte sich die Demo wieder in Bewegung, um kurze Zeit danach gestoppt zu werden. Die Polizei wollte in der Menge vermummte Personen gesichtet haben und forderte sie auf, ihre Vermummung abzulegen. 15 Minuten später bewegte sich der Zug die Kurt-Schumacher-Straße in Richtung Steintor hinauf. In der Brühlstraße wurden Bengalos und Rauchfackeln gezündet. Ebenso flogen Farbbeutel auf das Gebäude der Agentur für Arbeit.
In der Schmiedestraße gab es erneut einen Zwangsstopp. Dieses Mal machten Beamte von vorne die Route dicht, gaben sie aber wenige Minuten später wieder frei. Vor der Markthalle fand die zweite Zwischenkundgebung statt. Sie bestand weitgehend aus Musik. An der Karmaschstraße – Ecke Leinestraße versuchte die Spitze des Demozugs, die geplante Route zu verlassen, um weiter in Richtung des „Bürgerfestes“ zu gelangen. Hier kam es zwischen AktivistInnen und PolizistInnen zu kleineren Rangeleien. Wenige Minuten später löste der Versammlungsleiter die Versammlung auf.
Das resultierte daraus, dass die Polizei ein Spalier bildete und die Demo zum Schluss mit Pfefferspray angegriffen haben soll. Daraufhin bewegeten sich viele DemonstrantInnen weiter in Kleingruppen richtung „Partymeile“. Dort kam es noch zur einen oder anderen Spontandemo, welche aber schnell von Sicherheitskräften und kompetenzüberschreitenden Bürgern gestoppt wurde.
Die Demo verlief friedlich und war fast durchweg kraftvoll.
Laut dem Bündnis „..ums Ganze“ wurden im Zug des Deutschlandfests etwa 200 Personen festgesetzt und später auf umliegende Gefängnisse verteilt.
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