Göppingen. Unter dem Motto „Wir sind hier, um zu bleiben!“ folgten rund achtzig Beschäftigte der Telekom-Tochter Vivento Customer Services GmbH (VCS) am Dienstag, 7. Oktober, dem Aufruf von Ver.di und protestierten gegen die geplante Schließung des Standorts ihrer Firma in Göppingen/Faurndau.
Christine Muhr, Landesfachbereichssekretärin von Ver.di im Bereich TK-IT, erklärte in ihrer Rede, die Telekom und das Tochterunternehmen VCS machten „eine Rechnung ohne ihre Beschäftigten“. Muhr zufolge sind von den Plänen des Unternehmens am Standort Faurndau 150 Beschäftigte betroffen, davon 50 Teilzeitbeschäftigte. In Offenburg gehe es um 160 und in Weingarten um 70 Beschäftigte.
Muhr fordert eine wohnortnahe Lösung für die Beschäftigten. Am besten wäre es, wenn der Standort erhalten bliebe. Bundesweit soll nach derzeitiger Telekom-Planung die Zahl der Standorte von 15 auf fünf reduziert werden. Die Telekom-Tochter VCS soll einen neuen, zentralen Standort in Mannheim eröffnen. Nach Einschätzung von Muhr deutet das Vorhaben von Telekom und VCS klar auf einen Wegfall von Arbeitsplätzen hin. Lange Anfahrtswege für die Teilzeitbeschäftigten und für Arbeitnehmer mit körperlichen Beeinträchtigungen seien nicht hinnehmbar. Hier wünschte sich Muhr mehr Respekt und Anerkennung für die Beschäftigten von seitens der Telekom und der VCS.
Muhr erklärte, dass es eine Benachteiligung der VCS-Beschäftigten gegenüber den Telekom-Beschäftigten gebe. VCS-Mitarbeiter seien jedoch keine Arbeiter dritter Klasse, stellte sie klar. Es dürfe keinen Unterschied der Beschäftigten von Telekom und VCS bei der tariflichen Entlohnung mehr geben. Grund hierfür sei, dass die Beschäftigten der VCS weder einen Manteltarifvertrag, noch einen Entgeltrahmentarifvertrag hätten. Die Beschäftigten der VCS seien abgeschnitten von jeglicher tariflicher Schutzbestimmung, obwohl sie die gleiche Arbeit wie ihre Kollegen von der Telekom verrichteten, so Muhr.
Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, sind an den Standorten bis zum 16. Oktober weitere Mittagspausenaktionen gegen die Pläne von Telekom und VCS geplant. Vor der ersten Verhandlungsrunde am 16. Oktober soll es eine 24-Stunden-Mahnwache am Standort Faurndau geben. Beginn ist am Mittwoch, 15. Oktober, um 12 Uhr.
- Herbert Stutz Vorsitzender Verdi Göppingen
- Hans-Dieter Adameit
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