Von Florian Vollert – Heilbronn. 500 Menschen zeigten am Freitag, 10. Oktober, in Heilbronn ihre Solidarität mit den Menschen in der eingeschlossenen Stadt Kobane. Die Linke Heilbronn-Unterland und das Alevitische Kulturzentrum hatten zu einer Kundgebung aufgerufen, unterstützt vom Kurdischen Verein und der Gruppe Organisierte Linke.
Alle Organisationen stellten RednerInnen. In den verschiedenen Beiträgen wurde die Unterstützung der Türkei für den IS und die Finanzierung des IS durch Saudi-Arabien und Katar verurteilt – ebenso die Rolle der NATO in der Region. Die genannten Länder werden auch mit Waffen aus Deutschland beliefert.
Basisdemokratisch und selbstverwaltet
Die kurdische Stadt im Norden Syriens wird seit Wochen von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) angegriffen. Der IS verbreitet im Irak und in Syrien Schrecken und Terror und errichtet in den eroberten Gebieten einen islamistischen Gottesstaat. Bisher konnten sich die Kurden, die im Nordirak und in Nordsyrien eigene autonome Gebiete aufgebaut haben, gegen die Terrorbanden des IS wehren.
Gerade in Nordsyrien hatten sie begonnen, eine basisdemokratische und emanzipatorische Selbstverwaltung zu errichten. Nun scheint die IS aber auch den kurdischen Teil Syriens unter ihre Gewaltherrschaft bringen zu können.
Für Die Linke sprach bei der Kundgebung die Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel, die sich vor zwei Wochen an der türkisch-syrischen Grenze ein eigenes Bild gemacht hatte. Sie beschrieb die Situation von Flüchtlingen aus Kobane, die nicht über die Grenze in die Türkei gelassen werden, und von Flüchtlingen in der Türkei, denen das Nötigste fehlt.
Spendenaufruf für Flüchtlinge aus Kobane
Mitglieder der Linken verteilten während der Kundgebung Spendenaufrufe zur Unterstützung der Flüchtlinge aus Kobane. Für die Aleviten sprach Ergin Özcan, der auch Sprecher der Heilbronner Linken ist, und Orhan Ates für den Kurdischen Verein. Özcan verlangte von der Bundesregierung, Druck auf die Türkei auszuüben. Während der IS ungehindert über die türkischen Grenzen komme und dort Unterstützung finde, würden kurdische Kämpfer aus anderen Teilen Syriens und der Türkei daran gehindert, Kobane zu Hilfe zu kommen.
Die Reden wurden von Applaus und Sprechchören unterbrochen. Man spürte das Verlangen vieler Teilnehmerinnen, sich zu dieser humanitären Katastrophe zu äußern. Im Anschluss an die Kundgebung gab es eine große Spontandemo durch die Heilbronner Innenstadt. An diesem Abend war klar, dass in Heilbronn weitere Aktionen und Veranstaltungen zu diesem Thema folgen werden.
Spenden für die Flüchtlinge in Suruc kann man auf das Konto:
Friedens- und Zukunftwerkstatt
IBAN: DE 7210 0900 0022 1561 2018
Verwendungszweck: „Flüchtlingshilfe Suruç“
Folge uns!