Kommentar von Ferry Ungar – Köln. Über 4000 gewaltbereite Hooligans aus ganz Deutschland waren am Sonntag in den Straßen von Köln randalierend unterwegs. Anlass war angeblich der Protest gegen Salafisten. NRW-Innenminister Ralf Jäger sprach von einer neuen Dimension von Gewalt. Polizisten seien von den gewalttätigen Fußballrowdies mit Flaschen, Steinen und Böllern beworfen worden. Ein großes Einsatzfahrzeug der Polizei hätten sie umgeworfen, die Hools, die gewaltbereiten. Eine solche Eskalation der Gewalt hätte es in NRW lange nicht gegeben. Unglaublich, diese große Anzahl gewaltbereiter Hooligans hätten sich da am Sonntag versammelt, um gegen Islamisten zu demonstrieren. Sie suchten die Gewalt und lieferten sich schließlich eine Schlacht mit der Polizei.
Die Beamten seien von der Brutalität überrascht worden. Die bösen Buben versuchten gar, das Bahnhofsgebäude zu stürmen. Der NRW-Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Arnold Plickert, bringt es auf den Punkt: „Hier geht es um Gewalt und sonst nichts.“ Die GdP rechnet mit einer „neuen Dimension der Gewalt auf unseren Straßen“. Neben gewaltbereiten Fußballfans seien auch Rechtsextreme dabei gewesen. Es wurden angeblich fußballtypische Parolen gerufen – wie zum Beispiel: „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus!“ und „Frei, sozial und national“.
Ein Glück, dass da nicht Nazis auf der Straße waren. Es waren ja nur ein paar Tausend durchgeknallte Fußballdeppen!
Für wie blöd halten die uns eigentlich?
Was steckt hinter „pro NRW“, den Initiatoren der Demo?
Was ist ein Hooligan, der Naziparolen grölend und randalierend durch die Straßen zieht?
Was ist ein Frontmann, der ein Pforzheimer Nazi-Transparent vor sich trägt?
Was ist ein Demonstrant, der AntifaschistInnen durch die Straßen treibt?
Die Antworten sind erschreckend: Es sind Rassisten, Rechtsradikale, Neonazis, Faschisten. Sonst nichts.
Hier geht es nicht um Fußball. Wir müssen es als das bezeichnen, was es ist: Faschistische Umtriebe. Das kam auch nicht aus heiterem Himmel. Das zeichnet sich schon lange ab. Und das ist nicht der Höhepunkt. Wir müssen eine Antwort darauf finden.
Wir müssen sie stoppen. Sofort!
Was ist mit dem Staat? Was mit der Polizei? Was mit dem Verfassungsschutz?
Was wir von diesen Stellen zu erwarten haben, das müsste auch dem gutgläubigsten Menschen spätestens seit ihren erkennbaren Verstrickungen mit der nationalsozialitischen Mörderbande „NSU“ klar sein. Aber dieser „NSU“ bestand ja auch nur aus drei Neonazis. Wir werden also alles selbst machen müssen.
Wer aber ist „wir“?
„Wir“, das sind alle antifaschistisch denkenden und/oder handelnden Menschen. Antifas, Linke, Sozialisten, Kommunisten, Anarchisten … Gefragt sind auch Jugendorganisationen, wie zum Beispiel die Grüne Jugend, die Jusos, die Linksjugend. Wir müssen den Faschisten klar zeigen, dass sie hier eine Grenze überschritten haben. Eine Grenzüberschreitung begangen haben, die wir nicht hinnehmen werden. Die wir beantworten werden. Gemeinsam und auch jeder und jede auf ihre eigene Art und Weise. Auf allen Ebenen. An allen Orten. Das sind wir uns, unseren Kindern und Enkeln schuldig.
Wenn wir nicht wollen, dass wir eines Tages gefragt werden, „warum habt ihr nichts dagegen getan?“, dann müssen wir handeln. Und zwar jetzt! Bevor sich noch mehr „Patrioten“ und andere „Fußballfans“ dieser Faschistenhorde anschließen. Nur wenn wir gemeinsam gegen diese Entwicklung einschreiten, werden wir verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. Schließt Euch zusammen. In großen und in kleinen Gruppen. Bildet Banden! Vernetzt Euch!
Man sieht sich … bei antifaschistischen Aktivitäten jeder Art … und natürlich auf der Straße! 😉
Euer
Ferry Ungar
Folge uns!