Stuttgart. „Von Cannstatt bis Killesberg – Auf den Spuren des faschistischen Terrors“ heißt ein antifaschistischer Rundgang am Samstag, 15. November, in Stuttgart. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Haupteingang des Cannstatter Bahnhofs.
Die Synagoge in Cannstatt ist die erste Station des Rundgangs. Von 1876 bis zum 9. November 1938 stand sie in der König-Karl-Straße in Stuttgart-Bad Cannstatt. In der Nacht zum 9. November 1938, der Pogromnacht wurde sie von Faschisten in Brand gesetzt und völlig zerstört.
Eine weitere Station ist die Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ in Stuttgart-Nord. Vom Inneren Nordbahnhof wurden nach der Internierung am Killesberg von 1941 bis 1944 in acht Güter-Transporten über 2500 Jüdinnen und Juden in Vernichtungslager nach Polen, Tschechien und Lettland gebracht.
Der Killesberg: Ein Ort der Erholung, der die Massen zur »Reichsgartenschau« 1939 anlockte. Nur zwei Jahre später wurde er Ausgangspunkt für Deportationen von Jüdinnen und Juden in Vernichtungslager. Kein anderer Ort illustriert besser die Ambivalenz des NS-Systems zwischen »Zustimmung und Terror«. Zwanzig Jahre später wird das Gelände wieder für eine Gartenschau genutzt, ungeachtet und ohne Erwähnung der schrecklichen Geschichte.
Hotel Silber: Dort residierte die (politische) Polizei von 1928 bis 1984. Ab 1928 gab es im Hotel Silber eine Polizeistation mit einer politischen Abteilung. In der NS-Zeit misshandelte und folterte die politische Polizei dort politische und gesellschaftliche Feinde. Nach der Entnazifizierung wurden ab 1951 ehemalige Gestapo-Mitarbeiter eingestellt und zum Beispiel in einer politischen Abteilung zur Überwachung der Kommunisten eingesetzt.
Für Fragen gibt es nach der Tour noch die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion im Linken Zentrum Lilo Herrmann.
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