Tübingen. Vor dem Hintergrund neuer deutscher Großmachtambitionen beginnt die Informationsstelle Militarisierung am kommenden Wochenende, 15. und 16. November, ihren diesjährigen Kongress im Schlatterhaus in der Tübinger Österbergstraße 2. Einen Auftakt gibt es wie immer schon am Freitagabend im Wohnprojekt Schellingstraße 6.
Mit der Rede von Bundespräsident Joachim Gauck bei der Münchner Sicherheitskonferenz Anfang 2014 wurde aus Sicht der Informationsstelle „der insbesondere in dem Projekt ‚Neue Macht – Neue Verantwortung‘ erarbeitete Elitenkonsens in Richtung einer (noch) aggressiveren – und auch offen benannten – deutschen Machtpolitik auch gegenüber der Öffentlichkeit artikuliert“.
Auf dem Kongress will die Informationsstelle deshalb verschiedene Aspekte der aktuellen deutschen Außen- und Militärpolitik im Licht dieses neuen Elitenkonsenses betrachten. Das Programm:
Freitag 14. November Auftaktveranstaltung in der Tübinger Schellingstraße 6 (Volxküche ab 19 Uhr)
Samstag 15. November (Schlatterhaus, Österbergstraße 2, Tübingen):
12.15 bis 13.30 Uhr
„Deutschlands neue Großmachtambitionen: Von der angeblichen Kultur der militärischen Zurückhaltung zur Kultur der Kriegsführung“ (Jürgen Wagner)
13.45 bis 15.45 Uhr
„Schneller, besser, härter: Die Sicherheitspolitik unter der Großen Koalition“
– Frontalangriff auf die Parlamentskontrolle (Tobias Pflüger)
– Attraktivitätsoffensive: Schlagkräftige Bundeswehr 2020 (Thomas
Mickan)
– Geheimdienste unter sich: NSA-BND und die deutsche Weltmacht (Rainer
Rehak)
16.15 bis 18.15 Uhr
„Die Hardware der Großmacht“
– Die Infrastruktur für den weltweiten Einsatz (Christoph Marischka) – Rüstungsprojekte der Bundeswehr (Arno Neuber)
– Drohnen als Mittel der „Wahl“ (Matthias Monroy)
19 bis 20.30 Uhr
Mediale Kriegstrommeln: Ideologieproduktion an der Heimatfront (Claudia Haydt)
Sonntag, 16. November(Schlatterhaus, Österbergstraße 2, Tübingen):
9.30 bis 11 Uhr
„Deutschlands ’neue‘ Interventionspolitik: Von Afghanistan nach Afrika“
– Militärische „Lehren“ aus Afghanistan? (Lühr Henken)
– Die “neue” Afrika-Politik der BRD (Christin Bernhold)
11.15 bis 12.45 Uhr
„Die Ukraine: Testfall für Deutschlands neue Großmachtambitionen“ (Jürgen Wagner)
13 bis 14.30 Uhr
Standorte der Ideologieproduktion: Die Sicherheitskonferenz in München, Königsbronn und der Celler Trialog
Der Kongress wird unterstützt von attac Tübingen, DFG-VK Tübingen, DGB Kreisverband Tübingen, Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen,
Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, ver.di medien Tübingen,
ver.di Ortsverein Neckar-Alb.
Medienpartner: Radio Wüste Welle Tübingen
Organisatorisches: Für Verpflegung zwischen den Pausen wird gesorgt. Eine Kongressgebühr wird nicht erhoben, über Spenden zur Finanzierung des Kongresses freuen sich die Veranstalter. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Teilnahme an einzelnen Vorträgen und Veranstaltungen ist möglich.
Anfahrt mit dem Zug:
Über Stuttgart oder Horb. In Tübingen zu Fuß vom Bahnhof über die Neckarbrücke geradeaus die Mühlstraße hinauf bis zur KSK/Deutschen Bank, dort scharf rechts (ungefähr 10 Minuten).
Anfahrt mit dem Auto:
Über die B 27 (Stuttgart beziehungsweise Hechingen) oder die B 28 (Reutlingen beziehungsweise A 81). In Tübingen dann am besten in einem der Parkhäuser in der Innenstadt (sind ausgeschildert) oder etwas außerhalb der Innenstadt parken.
Weitere Informationen zum Kongress beim Büro der Informationsstelle Militarisierung, Telefon 07071-49154 oder per E-Mail unter imi@imi-online.de oder auf der Homepage der Informationsstelle.
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