Göppingen. „Wir sind gekommen um zu bleiben.“ Unter diesem Motto protestierten am Mittwochmittag, 12. November 2014, Telekom- und VCS-Mitarbeiter auf dem Göppinger Marktplatz. Unterstützt von der Gewerkschaft Ver.di trafen sie sich zu einer Kundgebung und sammelten Unterschriften gegen die geplante Standortschließung in Faurndau.
Die erste Protestaktion gegen die Schließung des Standorts Faurndau begann Anfang Oktober, gefolgt mit einer 24 Stunden Mahnwache Mitte Oktober (wir berichteten).
Christine Muhr, Landesfachbereichssekretärin von Ver.di im Bereich TK-IT, zeigte sich kämpferisch. Im ersten Gespräch mit dem Standortausschuss hätten die Ver.di-Vertreter klar Position bezogen. Sie forderten wohnortnahe Alternativen für die Beschäftigten und die Rückführung in die Regelarbeitstätigkeit. Jedoch endete das Gespräch ohne Ergebnisse. Die Arbeitgeberseite begründete das Vorhaben, den Standort zu schließen, vor allem mit Wirtschaftlichkeitszahlen, so Christine Muhr.
Locker lassen möchte Ver.di jedoch auf keinen Fall, um zu einer rundum guten Lösung für die Arbeitnehmer zu gelangen. Muhr will mit den Beschäftigten der Telekom-Tochter VCS weiter kämpfen. Man müsse der VCS und der Telekom zeigen, dass sie die Rechnung ohne die Belegschaft nicht machen kann. Muhr unterstreicht, dass die Arbeitnehmer nur unter ordentlichen Bedingungen ihre Arbeit für den Arbeitgeber wirtschaftlicher erledigen können. Sie benötigten kurze Wegestrecken, eine ordentliche Vergütung der Leistung und ordentliche Arbeitszeiten.
Ver.di hat sich vor kurzen an die lokalen Politiker gewandt. Die Vertreter der CDU haben bislang auf das Schreiben der Gewerkschaft nicht reagiert. Zu der Kundgebung kam als Vertreter der Grünen Matthias Dreikluft aus dem Göppinger Vorstand. Dreikluft forderte in einer ernergischen Rede, dass sich Telekom und VCS nicht aus ihrer Verantwortung stehlen dürften. Die Zerschlagung des Standorts dürfe nicht weitergehen. Deshalb hat der Kreisvorstand der Grünen eine Pressemitteilung und ein Schreiben an den Vorstand der Telekom gesandt. Am Schluss seiner Rede versicherte Dreikluft den Teilnehmern der Kundgebung, dass der Vorstand der Grünen auch für die Beschäftigten der VCS weiter kämpfen werde, und forderte zur Solidarität auf.
Ver.di Vertreter haben für Donnerstag, 13. November 2014, um die Mittagszeit einen Gesprächstermin mit dem Göppinger Oberbürgermeister Guido Till vereinbart. Sie hoffen auf seine Unterstützung. Das Stadtoberhaupt blieb jedoch der Protestaktion fern. Dagegen waren Stadtrat Klaus Wiesenborn (SPD) und Diakon Norbert Köngeter unter den Teilnehmern der Protestaktion.
PM_Erhalt der Arbeitsplätze bei der VCS in Göppingen
2014-11-10_Brief Telekom_VCS_Frieß-Dreikluft-Fritz
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