Göppingen. Rund 130 Personen beteiligten sich am Montag, 17. November, an einer Kundgebung auf dem Göppinger Marktplatz vor dem Rathaus und an einer anschließenden Demonstration unter dem Motto „Solidarität mit dem Widerstand von Kobane“. Zu der Kundgebung hatten verschiedene Organisationen, Parteien und Vereine aufgerufen, um gegen den Terror des „Islamischen Staates“ in Syrien zu protestieren.
Renate Mutschler moderierte die Veranstaltung am frühen Abend und stellte die Vertreter der beteiligten Organisationen vor. Dabei waren etwa die Alevitische Gemeinde Göppingen, ADHF, die Göppinger Antifa, die European Syriac Union (ESU), der Migrantinnenverein Göppingen, die MLPD, der Kurdische Volksverein und Didf.
Eine kämpferische Rede und klärende Worte zur Lage der umkämpften Stadt Kobane fand Melek Kandilli vom Migrantinnenverein Göppingen. Sie appellierte an die Zuhörer, mehr Solidarität zu zeigen, und forderte von der Bundesregierung, mehr humanitäre Hilfen für die Flüchtlinge an der Grenze zur Türkei zu senden. Sie warnte vor den drohenden kalten Wintermonaten in der Region. Starke Kritik äußerte Kandilli an der türkischen Regierung. Sie sei für die unmenschliche Situation der 180 000 Flüchtlinge derzeit mitverantwortlich und müsse zur Rechenschaft gezogen werden.
Seit dem 15. September konnten die Volksverteidigungseinheiten (YPG) und Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) dem andauernden Vormarsch des IS auf Kobane Einhalt gebieten. An vielen Stellen konnten sie den IS zurückdrängen. Er fokussiert seine Angriffe nun jedoch vermehrt auf zivile Wohngebiete. Dabei starben in den letzten Tagen mehrere Personen, so ein Redner.
Eine ältere Dame, die zuerst am Rand an der Kundgebung teilnahm, bat um Rederecht. Die ältere Frau kritisierte zuerst die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Sie warf ihnen Fehlinformationen in ihren Nachrichten vor. Des weiteren kritisierte sie: „Göppinger Bürger müssten sich noch mehr engagieren und mit auf die Straße gehen. Hier gehe es um Menschenleben und nicht um Tiere.“
Pünktlich um 18.40 Uhr formierte sich der Demonstrationszug mit lodernden Fackeln auf dem Marktplatz und bewegte sich Richtung südliche Marktstraße. Anschließend bog er in die Grabenstraße ein. Die Zwischenkundgebung hielten die Demonstranten am Spitalplatz ab. Sie setzten ihren Zug kurze Zeit später weiter auf der Spitalstraße fort. Auf der Wühlestraße ging es vorbei am städtischen Museum im Storchen und weiter am Fischbergle zum Spitalplatz. Auf der angrenzenden Hauptstraße ging es dann zum Marktplatz zur Abschlusskundgebung.
Die Organisatoren bedankten sich bei den Teilnehmern und luden sie zum offenen antifaschistischen Treffen am Dienstag, 18. November 2014, um 19.30 Uhr mit dem Thema „Wie weiter mit Kobane?“ ins Haus der Jugend in Göppingen ein.
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