Reutlingen. Das autonome Jugendzentrum Kulturschock Zelle plant für Mittwoch, 26. November, einen Abend über „Wer ist der IS? – Grenzenloser Terror von Dschihadisten im Irak und in Syrien“. Es referiert Bernd Beier, Redakteur der Wochenzeitung Jungle World. Beginn ist um 19 Uhr in der Albstraße 78 in Reutlingen.
Im Frühjahr 2013 begann die Organisation Islamischer Staat, Gebiete in Syrien und im Irak zu erobern. Im Juni 2014 rief sie kurz nach der Einnahme von Mossul, der zweitgrößten Stadt des Irak, ein „Kalifat“ aus. In den von ihr kontrollierten Gebieten betreibt sie Religionsschulen, Bäckereien und Kraftwerke, erhebt Steuern und exportiert Öl. Zugleich führt sie Krieg an mehreren Fronten, etwa in Kobani nahe der türkischen Grenze, wo kurdische Organisationen, unterstützt durch US-amerikanische Luftschläge, gegen sie kämpfen.
Der IS, „eine Mischung aus gewalttätigem millenaristischem Kult, totalitärem Staat, terroristischem Netzwerk und Mafiakartell“, versuche sich als Modell einer islamistischen Staatsgründung zu etablieren, heißt es in der Einladung zu der Veranstaltung in der Galerie Zelle. Dschihadistische Gruppen aus verschiedenen Ländern hätten sich ihm bereits angeschlossen.
Der Vortrag will die Entwicklung des „Islamischen Staats“ vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Syrien und der Destabilisierung des Irak beleuchten – in einem regionalen Umfeld, in dem der Aufbruch des „arab spring“ in die Konfessionalisierung der gesellschaftlichen Konflikte mündete.
Bernd Beier ist Redakteur der Wochenzeitung Jungle World und bereiste 2011 Tunesien, Ägypten und Libyen. Seither ist er immer wieder in der Region unterwegs.
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