Magdeburg. Buchstäblich in letzter Minute haben Nazis vor zwei Tagen für Freitagabend, 16. Januar, einen „Trauermarsch“ zum 70. Jahrestag des Bombenabwurfs auf Magdeburg angekündigt. Auch am Samstag wollen sie marschieren. Das Bündnis Magdeburg nazifrei will das verhindern. Wir berichten aktuell aus Magdeburg über die Ereignisse des Wochenendes.
20.55 Uhr. Die Nazi-Demo ist aufgelöst, die TeilnehmerInnen sind weggefahren. Mehrere kleinere Gruppen von AntfaschistInnen ziehen vom Bahnhof Eichenweiler aus in Richtung Innenstadt. Die Polizei patroulliert, allgemein herrscht Aufbruchstimmung.
20.45 Uhr. 70 AntifaschistInnen stehen an der Ecke Rothenseer Straße/Pettenkoferstraße. Sie haben versucht, über die Bahnbrücke zum Flüchtlingsheim zu gelangen, wurden aber von der Polizei daran gehindert, weil noch Nazis vor Ort sind, die laut Polizei erst abreisen müssen.
19.49 Uhr. Die Nazis biegen von der Hamburger Straße in die Nachtweide ab. Nur Polizei und Presse sind in ihrer Nähe, GegendemonstrantInnen weit entfernt.
19.37 Uhr. 250 bis 300 Nazis stehen am Nicolaiplatz. AntifaschistInnen haben in der Bremer Straße eine erste Sitzblockade gebildet mit 16 Personen quer über die Straße in einer Reihe. Die Polizei hat die Blockade gerade geräumt. Der Demozug, der am Hauptbahnhof gestartet war, ist noch nicht zu der Gruppe gestoßen, aber unterwegs.
19.01 Uhr. Mit entschlossenen „Alerta, alerta, antifascista“-Rufen setzt sich ein Zug in Bewegung in Richtung Nordstadt, wo 250 Nazis angekommen sein sollen. Die anderen Antifas folgen, ebenso die Polizei. Erste Feuerwerkskörper explodieren.
18.55 Uhr. Vor den Magdeburger Hauptbahnhof sammeln sich AntifaschitInnen. Der MDR ist mit einem Übertragungswagen vor Ort. Die Polizei hat das Bahnhofsgebäude mit Hamburger Gittern gesichert, lässt aber noch Leute durch.
18.05 Uhr. Nazis sind am Bahnhof Eichenweiler eingetroffen. Antifaschistische Vorabenddemo sollte ursprünglich um 19 Uhr am Hauptbahnhof starten. Möglicherweise erst später. Derzeit befinden sich die Nazis in der Nordstadt.
17.45 Uhr. Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit 1000 Beamten in der Stadt. Es wird mit rund 300 Nazianhängern und einer wesentlich höheren Zahl von AntifaschistInnen gerechnet. Am Heumarkt ziehen die Beamten in aller Gemütlichkeit Schutzkleidung an.
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