Text und Bilder von Malte Dörge – Lübeck. Das Treffen der G7-Außenminister in Lübeck wurde von zahlreichen Protesten gegen deren Politik begleitet. Am Nachmittag des Dienstag, 14. April, gab es in Lübeck eine Kundgebung mit rund 900 TeilnehmerInnen. Zu ihr hatte das Bündnis „Stop G7“ aufgerufen. Auch viele andere Organisationen mobilisierten nach Lübeck.
Nach der Kundgebung startete die Demonstration um 17.30 Uhr mit halbstündiger Verspätung am Klingenberg. Nach Schätzungen der Veranstalter zogen rund 3000 TeilnehmerInnen durch die Innenstadt. Die Polizei blieb mit ihrer Schätzung von 1800 Menschen deutlich unter der Zahl des Bündnisses „Stop G7“. Ihnen standen etwa 3500 Polizeibeamte gegenüber.
Die Demonstration verlief durchgehend ohne größere Zwischenfälle und endete vis-a-vis des Hansemuseums, des Tagungsorts der Außenminister. Im Anschluss versuchten Demonstrantinnen, in Kleingruppen zum von der Polizei hermetisch abgeriegelten Lübecker Rathaus zu kommen. Dort gab es am Dienstagabend einen offiziellen Empfang der G7-Außenminister. Hier kam es vereinzelt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei welchen es auch einige Festnahmen gab.
Bereits im Vorfeld hatten Sicherheitskräfte und Lokalpolitik mächtig in der Krawalltrommel gerührt. So stellten sie einen Bezug zu den Blockupy-Protesten in Frankfurt her, bei denen es im März zu heftigen Straßenschlachten zwischen AktivistInnen und der Polizei kam.
Das Bündnis „Stop G7“ weist die Angstmache vor den Protesten gegen das G7-Außenministertreffen als unbegründet zurück. Ebenso widerspricht das Bündnis ausdrücklich der Darstellung, dass die Demonstrationen in Lübeck für die Sperrungen oder die Einstellung des Busverkehrs verantwortlich seien.
Dazu Christoph Kleine für das Bündnis Stop G7:
“Von uns aus soll jeder Bus sicher durch die Innenstadt fahren und können sich alle Menschen frei in der Stadt bewegen. Die Verantwortung für Absperrungen trägt die Polizei und Bürgermeister Saxe, der eine Hochsicherheitstagung immer noch mit einer Maßnahme des Tourismusmarketings verwechselt.”
Gegen 22.40 Uhr meldete das Bündnis die Aktionen als beendet.
Danke an alle solidarischen Menschen, die heute mit uns gemeinsam ein starkes Zeichen gegen das G7-Außenministertreffen gesetzt haben. Wir waren mehr als 3000 Menschen! Von uns aus sind alle Aktionen beendet. Morgen wird der Sicherheitswahnsinn der Polizei ins Leere laufen! Wir sehen uns in Elmau!
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