Mannheim. Über 2000 BesucherInnen, gute besuchte Veranstaltungen, entspannte Atmosphäre: Im Jugendkulturzentrum Forum endete am frühen Sonntagabend, 26. April, die 3. Anarchistische Buchmesse in Mannheim. Die VeranstalterInnen zogen eine positive Bilanz der zweieinhalb Tage. Auch die Beobachter News war mit einem Infostand dabei.
Die Messe mit altersmäßig auffallend gemischtem Publikum bot viel Gelegenheit, Informationen auszutauschen, zu diskutieren und Kontakte für Kooperationen zu knüpfen. Verlage, Buchhändler, Antiquariate und Initiativen boten auf ungefähr 200 Quadratmetern Ausstellungsfläche Publikationen aus der anarchistischen Bewegung an, aber auch T-Shirts, Aufkleber oder Buttons. Es gab außerdem über zwanzig Buchvorstellungen und Diskussionen.
- www.rantipole.eu
- Institut für Syndikalismusforschung / Beobachter News / Dutschke Verlag
Themenschwerpunkte wie Solidarische Ökonomie, soziale Kämpfe im internationalen Kontext und libertäre Literatur bestimmten das diesjährige Programm, so die Veranstalter in ihrem Resümee. So berichtete etwa Juan Pablo Hudson über selbstverwaltete Betriebe in Argentinien und stellte sein Buch „Wir übernehmen“ vor. Zur Eröffnung der Buchmesse wurde am Freitagabend die anarchistische Komödie „Sacco & Vanzetti“ von Louis Lippa aufgeführt. Die Karakök Autonomen aus der Schweiz berichteten vor einem vollen Saal über ihre Erlebnisse zu Kriegsfolgen und Selbstverwaltung in Kobane. Aber auch lokale Initiativen stellten sich vor, wie die Gruppe „Selbstorganisiert in Mannheim“ (SOMA). Sie will ein soziales Zentrum in der Stadt aufbauen. Am Samstagabend gab es ein Konzert im Jugendzentrum in Selbstverwaltung „Friedrich Dürr“.
Neben der Buchmesse in Biel handele es sich bei der Buchmesse in Mannheim um die einzige derartige Veranstaltung mit explizit anarchistischem Bezug im deutschsprachigen Raum – so die Veranstalterin, die Anarchistische Gruppe Mannheim (AGM). Sie organisiert ihre Buchmesse alle zwei Jahre und verzeichnet ein seit einigen Jahren erhöhtes Interesse an anarchistischen Ideen. Vielerorts gründeten sich anarchistische Gruppen, die sich teilweise, wie auch die AGM, in der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA) organisieren. Neben der Zeitschrift „Gaidao“ der anarchistischen Föderation und den Beobachter News hatte die Buchmesse weitere Medienpartner – etwa „Le Monde diplomatique“, „Analyse & Kritik“ oder „Contraste“.
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