Heilbronn. Ein breites Bündnis hatte für Freitag, 8. Mai, zu einer Protestkundgebung auf dem Heilbronner Marktplatz aufgerufen. Grund war ein Auftritt des AfD-Rechtsaußen Alexander Gauland in Heilbronn. Gerade am Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus wollten das über hundert TeilnehmerInnen nicht unwidersprochen hinnehmen.
Aufgerufen hatten die Verdi-Jugend, die Organisierte Linke (OL), Die Grünen/Bündnis 90, die Jusos, das Offene Antifaschistische Treffen (OAT), das Kurdische Gemeinschaftszentrum, das Alevitische Kulturzentrum und die Linke.
Mehrere Redebeiträge gingen auf Alexander Gauland ein. Wir dokumentieren die Rede von Volker Bohn, Stadtrat der Linken in Brackenheim:
Die AfD ist eine Partei, die gerade in zwei Lager zerfällt, das Lager des kalten und brutalen Turbokapitalismus mit ihren Repräsentanten Bernd Lucke und Olaf Henkel und in das rechte Lager mit Dr. Alexander Gauland und Frauke Petry. Dieser Block der Alternative für Deutschland hat an seinem rechten Rand einen fließenden Übergang zu den Rechtsextremen. Diese Fundis der AfD sehen sich als Vertreter der ursprünglichen AfD, Eurokritiker mit Zorn auf den Islam, die ihren Faible für konservativen Populismus im rechtsradikalen Spektrum ausleben wollen.
Gauland selbst war 40 Jahre Mitglied in der CDU (daran kann man sehen wie rechtslastig diese Partei eigentlich ist), und leitete von 1987 bis 1991 die Hessische Staatskanzlei unter Ministerpräsident Walter Wallmann. Er löste die nach ihm benannte Gauland Affäre aus.
Anfang 1989 hatte der Leiter der Hessischen Staatskanzlei, Staatssekretär Alexander Gauland (CDU), den Leitenden Ministerialrat Rudolf Wirtz (SPD), langjähriger Leiter der Verbindungsstelle zwischen Landesregierung und Kirchen, gegen dessen Willen versetzt. Gauland begründete seine Entscheidung damit, dass Kirchenvertreter mit Wirtz‘ Amtsführung nicht einverstanden gewesen seien. Dies versicherte Gauland an Eides statt. Eine glatte Lüge, wie sich später herausstellte!
Dass sich die bürgerlichen Politiker als Lügenpack präsentieren, sind wir inzwischen gewohnt und ist leider alltäglich in der Bundesrepublik! Dr. Gauland hatte damals schon Affinitäten zum Rechtextremen. Er wollte Wolfang Egerter mit seiner extrem rechten Vergangenheit in Form der Mitgliedschaft und seiner Funktionen im völkischen sudetendeutschen Witikobund als Nachfolger von Wirtz etablieren.
Gauland, dieser bräunlich schimmernde Vertreter der AfD, beklagt ständig, dass Ausländer in die Sozialsysteme Deutschlands einwanderten. Dass Ausländer Asyl in Deutschland erhalten sollen, wie es im Programm der AfD steht, nehme ich denen nicht ab. Zu auffällig war mir die Ähnlichkeit der Wahlplakate in den letzten Wahlkämpfen mit denen der NPD! Teilweise wortgleich! Die AfD ist keine Alternative für Deutschland! Für mich sind sie höchstens Steigbügelhalter für die Faschisten!
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