Von Sven Kollet – Stuttgart. Der Saal im Bürgerhaus Stuttgart-Möhringen war am 16. Mai 2015 bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor der ersten Reihe saßen Kinder auf dem Boden. Alle warten gespannt auf den Beginn der Vorstellung. Der Circus Calibastra, ein Jugendzirkus, der maßgeblich von der Michael Bauer Schule gelenkt wird, hatte zu seiner Jubiläumsaufführung zum 30-jährigen Bestehen Flüchtlinge eingeladen.
„Wir wollen unsere Freude, dass es uns seit 30 Jahren gibt, an die Flüchtlinge weitergeben“, sagte Almut Abdallah vom Orgateam – deshalb die Benefizaufführung, deren Einnahmen an den Freundeskreis der Möhringer Flüchtlinge ging.
Im Zirkus treten Clowns und ein Zauberer auf, Akrobaten und weitere Artisten. Sie bezogen auch das Publikum ein. Mehrfach bekamen plötzlich Zuschauer auf der Bühne etwas zu tun. Rund vierzig Kinder, Jugendliche und Erwachsene beteiligten sich an der Aufführung.
Die Kooperation mit der Schule sei etwas Besonderes gewesen, sagte Programmleiter Timon Schilling. Die Schüler bekamen frei, um das Projekt auf die Beine stellen zu können. Ihr Interesse war groß, es war kein Problem, die Stunde mit Programmpunkten zu füllen.
Auch Zuschauer Mohamad Kashit stand plötzlich auf der Bühne. Der Asylsuchende aus Pakistan sollte für einen der Clowns ein gut hörbares Luftschlagzeug spielen. Nach der Aufführung erzählte er mit leuchtenden Augen von seiner Premiere.
Timon Schilling hofft, einen vierstelligen Betrag an den Freundeskreis weitergeben zu können. Die Lage vieler Flüchtlinge sei derzeit katastrophal. Der Tod tausender von Menschen habe noch nicht zu einem Umdenken geführt. Die EU versuche weiter, Frontex auszubauen, um die verzweifelten Menschen an der Einreise zu hindern. Gleichzeitig gehen Pegida und andere rechte Kräfte auf die Straße und verstärken ihre Hetze gegen die Hilfesuchenden.
- Mohamad Kashit
- Almut Abdallah
- Timon Schilling
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