Stuttgart. Über 6000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst waren am Dienstag, 19. Mai, dem siebten Streiktag, in Baden-Württemberg im Ausstand. Schwerpunkte waren die Regionen Stuttgart, Mannheim, Ulm, Freiburg, Reutlingen und Tübingen, Esslingen und Göppingen, Heilbronn und Neckarsulm sowie Villingen-Schwenningen. Die beiden größten regionalen Kundgebungen gab es in Ludwigsburg und Tübingen. Die Streikenden aus Mannheim beteiligten sich an der landesweiten rheinland-pfälzischen Kundgebung in Ludwigshafen.
Leni Breymaier, ver.di Landesbezirksleiterin in Baden-Württemberg
Leni Breymaier, Verdi-Landesbezirksleiterin, sagte auf der Kundgebung in Tübingen vor 1500 Streikenden
Die totale Verweigerungshaltung der Arbeitgeber empört Eltern und Streikende gleichermaßen. Selten waren Arbeitgeber isolierter als in diesem Tarifkonflikt. Wenn nahezu die gesamte Gesellschaft die Aufwertung dieser Berufe befürwortet, dann sind die Kommunen legitimiert, diese umzusetzen.
Von der Tarifrunde sind in Baden-Württemberg über 30 000 Erzieherinnen betroffen – zu 98 Prozent Frauen, zu über 60 Prozent in Teilzeit. Hinzu kommen weitere gut 10 000 Beschäftigte in Jugendhäusern, Beratungsstellen, Krankenhäusern, Wohnheimen und Werkstätten für behinderte Menschen, Jugendheimen und Ämtern. Die weiteren Aktivitäten im Einzelnen:
Stuttgart:
In Stuttgart und den Städten und Gemeinden in den Landkreisen Ludwigsburg, Böblingen und Rems-Murr werden die Streiks am Mittwoch 20. Mai, fortgesetzt: ab 8 Uhr im Streiklokal UfA Palast, ab 10 Uhr ist Streikversammlung (unter anderem mit Prof. Michael Klundt als Gast, und um 11.30 Uhr mit einer Demonstration zum Schlossplatz). Die Abschlusskundgebung ist um 12.30 Uhr.
Schwarzwald-Bodensee:
Am Mittwoch ist Streik im Landkreis Tuttlingen.
Rhein-Neckar:
52 Kindertagesstätten bleiben im Streik (drei sind im Notdienst), weitere Bereiche streiken.
Ostwürttemberg-Ulm:
Streikschwerpunkte sind am Mittwoch Ulm, Aalen und Heidenheim, neben den Kitas sind auch die sozialen Dienste betroffen. Am Mittag (zirka 12 Uhr) zieht ein Demonstrationszug in Ulm vom Haus der Begegnung (Im Grünen Hof) durch die Innenstadt.
Südbaden:
Es werden weiter alle 20 Freiburger Kitas und die sozialen Dienste der Stadt Freiburg von Verdi zum Streik aufgerufen. Am Mittwoch ist der Landkreis Lörrach Ort der südbadischen Streikwelle. Erwartet wird um 12 Uhr auf einer Kundgebung auf dem Marktplatz in Lörrach die Verdi-Landesbezirksleiterin Leni Breymaier, sie wird zu rund 400 Streikenden aus 14 städtischen Kitas und Beschäftigten der Landkreisverwaltung sprechen.
Dagmar Schorsch-Brandt, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin
Für Donnerstag kündigt Verdi einen Streikhöhepunkt für Südbaden an. Dagmar Schorsch-Brandt, die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin, wird um 12 Uhr auf einer Kundgebung in Freiburg auf dem Rathausplatz vor mehreren hundert Teilnehmern sprechen.
Heilbronn-Neckar-Franken:
Am Mittwoch sind unter anderem Streiks in Heilbronn und Neckarsulm, Crailsheim und Bad Friedrichshall und vielen weiteren Gemeinden geplant. Über 50 Einrichtungen werden geschlossen sein. Demos gibt es in Schwäbisch Hall und Crailsheim.
Mittelbaden-Nordschwarzwald:
Weiterhin wird das Landratsamt Enzkreis bestreikt. Am Mittwoch auch wieder Streik in Karlsruhe und Pforzheim, Calw, Rastatt und weiteren Kommunen.
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