Von Channoh Peepovicz – Garmisch-Partenkirchen. Wegen des bevorstehenden G7-Gipfels sind in rund um das Schloss Elmau etwa 25 000 PolizistInnen im Einsatz. Dies schränkt das öffentliche Leben in Garmisch-Partenkirchen nicht in dem Maß ein, wie die Sicherheitskräfte im Vorfeld prophezeit haben. Es war von chaotischen Zuständen die Rede. Doch was ist wirklich los?
Auf allen Zufahrtstraßen in Richtung des Schlosses Elmau gibt es Polizeikontrollen. Hier müssen Reisende teilweise ihren Kofferraum ausräumen. Bei anderen Autofahrern reicht eine „Gesichtskontrolle“. Fast alle Fahrzeuge mit dem Kennzeichen „GAP“ (für Garmisch-Partenkirchen) werden anstandslos durchgewunken.
Auf der österreichischen Seite, in Zirl, ist eine massive Verengung der Fahrbahn mit Betonleitplanken eingerichtet worden. Hier findet sich eine Kontrollstelle. Kurz nach dem Grenzübergang, an dem bei unserer Durchfahrt selbst keine Kontrolle stattfand, gibt es eine weiter Kontrollstelle. Sie liegt auf der B2 in Höhe Mittenwald.
Aus nördlicher Richtung sind zwischen München und Garmisch-Partenkirchen zwei größere Kontrollstellen. Die erste befindet sich auf Höhe des Rasthofes „Höhenrain“. Hier wurden viele Zelte und Pavillions aufgebaut, außerdem eine Einrichtung zur ED-Behandlung (erkennungsdienstlichen Behandlung) geschaffen. Etwas weiter südlich auf Höhe der Ortschaft Farchant wird ebenfalls wieder kontrolliert. Hier befinden sich entlang der Straße zusätzlich Funkrelais (Funkverstärker).
In Garmisch selbst wurde auf dem Kreisel der Münchner Straße ein letztes Mal kontrolliert. Befindet man sich einmal in der Stadt, ist es eigentlich relativ ruhig. Es stehen an öffentlichen Plätzen riesige Polizeiaufgebote. Ständig fahren Mannschaftsbusse Streife.
Ebenso geht das normale Leben seinen Gang. Geschäfte haben größtenteils geöffnet. Urlauber und Einheimische sitzen in Straßencafés. Das Protestcamp füllt sich und wird immer wieder von Anwohnern besucht, die zum Teil auch Lebensmittelspenden vorbeibringen.
Hin und wieder donnern Flugzeuge und Hubschrauber durch die Täler. Es erweckt jedoch den Eindruck, dass die Polizei die Anwohner mit Fluglärm nicht zu früh nerven will.
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