Karlsruhe. Gegen 0 Uhr kamen am frühen Dienstagmorgen, 2. Juni, etwa 60 Männer und Frauen vor der Landeserstaufnahmestelle für Asylsuchende zusammen, um gegen eine für diesen Morgen geplante Abschiebung zu protestieren. Es gelang ihnen zwar nicht, sie zu verhindern, aber wenigstens zu verzögern.
Erneut sollten mehrere geflüchtete Menschen von dort aus mit Bussen zum Baden Airpark gebracht und in den Kosovo abgeschoben werden. In der Vergangenheit gab es schon mehrmals Proteste und Blockadeversuche gegen Abschiebungen.
Ab dem Eintreffen der Polizeieinheiten gegen 1.30 Uhr, die den Vorgang vorbereiten sollten, versperrten die Aktivisten die einzige geeignete Zufahrt zum Gelände mit einer Sitzblockade. Circa eine Stunde später begannen Polizeibeamte nach der dritten vergeblichen Aufforderung, die Einfahrt frei zu geben, mit der Räumung.
Wegen eines vorhergegangenen Fußballspiels und den Vorbereitungen zum G7-Gipfel in Elmau standen den über 60 Aktivistinnen bis 3.30 Uhr gerade einmal 26 sichtlich überforderte Beamte gegenüber. Sie konnten nicht verhindern, dass einige Personen wiederholt die Polizeiketten durchflossen, und mehrmals aus dem Einfahrtsbereich getragen werden mussten.
Anschießend versuchten einige Aktivisten, den für die Abschiebung vorgesehenen Bus auf einer Kreuzung zu blockieren. Unter anderem krochen hierzu zwei Personen unter den Bus. Sie wurden von Beamten an den Gliedmaßen wieder hervorgezogen.
Konsequenz des Protests waren mehrere leichte Verletzungen durch Faustschläge, Würgen und einen Schlag ins Gesicht einer Aktivistin mit einem Funkgerät.
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