Frankfurt. Die Toten des Mittelmeers – jetzt auch in Frankfurt: Mitten auf der Kreuzung der Karlstraße und der Mainzer Landstraße erinnert ein Grab an die Opfer der europäischen Abschottungspolitik. Unbekannte haben Erde aufgeschüttet und das symbolische Grab mit einer roten Lampe geschmückt.
„RIP Lampedusa“ und „Refugees Freedom“ steht auf dem Holzkreuz mitten im finanziellen Zentrum Frankfurts – dort, wo die großen Banken ihren Sitz haben. Ähnliche Aktionen gab es bereits in andere Städten – in der näheren Umgebung etwa in Mannheim (siehe „Ein Grab gegen das Vergessen„), aber auch in Stuttgart, Karlsruhe und Ulm (siehe „Die Toten vom Mittelmeer an Donau, Neckar und Rhein„).
Besonders großes Aufsehen erregte eine Aktion am 22. Juni in Berlin (siehe „Reichstags-Wiese wird zum Friedhof„). Dort hatte das Zentrum für Politische Schönheit, eine Gruppe von Künstlern, zu einem „Marsch der Entschlossenen“ aufgerufen. 5000 Menschen zogen zum Kanzleramt, um gegen die Abschottung Europas und die verfehlte Flüchtlingspolitik zu protestieren. Während der Abschlusskundgebung wurden auf der Wiese zwischen Reichstagsgebäude und Kanzleramt etwa 100 symbolische Gräber ausgehoben. Seither folgten AktivistInnen an vielen Orten diesem Beispiel und schütteten Grabhügel auf.
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