Welzheim/Rems-Murr-Kreis. An der Bilal-i Habesi Moschee in der Silcherstraße wurden in der Nacht zum Freitag, 10. Juli, mehrere Hakenkreuze und weitere Nazisymbole aufgesprüht. Die Polizei fahndet mit mehreren Streifen, hat allerdings noch eigenen Angaben keine konkreten Ansätze, wer die Täter waren.
Um 23.22 Uhr meldete ein Augenzeuge der Polizei am Donnerstagabend, dass mindestens zwei Personen die weiß getünchte Moschee beschmierten. Die Moschee war zur Tatzeit gut besucht, die Besucher bekamen von der eigentlichen Tatausführung jedoch nichts mit, berichtet die Polizei.
Die Täter bemerkten wohl ihrerseits, dass sie beobachtet wurden, und flüchteten vom Tatort. An den Wänden, Fenstern und am Briefkasten der Moschee wurden etwa zehn Hakenkreuze und die Zahl 88 in schwarzer und roter Farbe aufgesprüht. Das Führungs- und Lagezentrum der Polizei beauftragte nach eigenen Angaben mehrere Streifen mit der Fahndung nach den flüchtigen Tätern.
Ein Augenzeuge berichtete den Beobachter News:
Ich war gegen 23 Uhr draußen, um Müll zu entsorgen. Da fiel mir ein junger Mann auf. Als er mich sah, rannte er los und ich hinterher. Es waren insgesamt drei junge Männer zwischen 18 und 20 Jahren. Sie flüchteten. Ich hab um Hilfe gerufen, und wir riefen sofort die Polizei an.
Nach Polizeiangaben schätzt ein Zeuge die Täter auf ein Alter zwischen 18 und 20 Jahren. Sie trugen Kapuzenpullis.
Die polizeiliche Fahndung blieb bis Freitagnachmittag ohne Erfolg.
Der Farbanschlag auf die Welzheimer Moschee ist im Rems-Murr-Kreis nicht das erste Ereignis in letzter Zeit mit offensichtlichem Neonazi-Hintergrund. In Backnang gab es im letzten Dezember ausländerfeindliche Drohungen und Beleidigungen. Es fielen die Worte „ihr gehört alle vergast“ (wir berichteten). Mitte letzten Jahres tauchten in Berglen verschieden Nazisymbole in der Öffentlichkeit auf. Die Polizei erkannte darin keinen politischen Hintergrund. Siehe dazu unsere Beiträge „Hitlergruß und Hakenkreuz“ und „Keine Neonazis in Berglen?„.
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