Von Florian Vollert – Heilbronn. In der türkischen Grenzstadt Suruc riss ein 20-jähriger Selbstmordattentäter der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) 32 junge Menschen in den Tod und verletzte Dutzende. Das Massaker schockierte auch in Heilbronn die Anhänger kurdischer, alevitischer und linker Gruppen.
In einem Kulturzentrum der Stadt Suruc hatten sich freiwillige AktivistInnen, Mitglieder der Sozialistischen Föderation der Jugendverbände, getroffen. Sie wollten in die nahegelegene syrische Stadt Kobane, die durch die monatelangen Angriffe der IS-Truppen und die Verteidiger der kurdischen Volkseinheiten weltweite Berühmtheit erlangte. Kobane ist vollkommen zerstört. Die linken Jugendlichen wollten dort beim Wiederaufbau helfen. Das wurde durch das Blutbad verhindert.
In Heilbronn demonstrierten am 24. Juli 300 Menschen gegen den Terror des IS, gegen die Verstrickungen der türkischen Regierung und im Gedenken an die Opfer und ihre Hinterbliebenen durch die Innenstadt. Neben den Mitgliedern des Kurdischen Gemeinschaftszentrums waren dies Aleviten, Organisierte Linke (OL), Mitglieder der MLPD und der Partei DIE LINKE.
DIE LINKE forderte in ihrem Redebeitrag eine internationale Untersuchungskommission, die neben dem Massaker in Suruc auch die Verstrickungen der türkischen Regierung in die Bewaffnung islamistischer Guppen in Syrien aufarbeiten soll.
Ergin Özcan vom Alevitischen Kultuzentrum forderte, auch in Deutschland mehr auf radikalislamische Gruppen zu achten. Er kritiserte Erdogans taktisches Verhältnis zur IS. Die Organisierte Linke (OL) sprach sich für die Aufhebung des PKK-Verbots aus.
Orhan Ates, Vorsitzender des kurdischen Gemeinschaftszentrums, erinnerte an die Opfer des IS-Terrors und hob das fortschrittliche Gesellschaftsmodell in der syrisch-kurdischen Region Rojava hervor. Eine Entwicklung, die es zu verteidigen gilt.
Fotos: Jürgen Patzelt
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