Von Julian Rettig – Korntal-Münchingen/Ludwigsburg. Über 100 Magna-Beschäftigte demonstrierten am Mittwochnachmittag, 9. September, vor dem Werk in Korntal-Münchingen für ihren Standort und die Weiterbeschäftigung nach Jahresende. Sie hielten auf dem Werksgelände eine Versammlung ab. Zuvor zogen sie durch das Industriegebiet.
Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass der Standort zum 31. Dezember aufgegeben werden soll. Davon betroffen seien 124 Arbeitsplätze. Ob diese Arbeitsplätze ersatzlos wegfallen oder zum Beispiel Teile der Produktion in das Werk in Müllheim bei Freiburg verlagert werden, ist noch unklar.
„Seit April kämpfen wir gemeinsam mit der Unterstützung des IMU-Instituts für den Erhalt dieses Werkes. Magna hat eine soziale Verantwortung gegenüber den Beschäftigten. Dieser müssen sie jetzt gerecht werden“, fordert der Gewerkschaftssekretär Björn Kallis von der IG Metall Stuttgart. Schon über Monate hinweg wird über die Zukunft des Standorts, der nun aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden soll, zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft diskutiert. Die Vertretung der Beschäftigten wirft Magna „Gewinnmaximierung zu Lasten der Mitarbeiter“ vor.
Für den Fall, dass Stellen ersatzlos wegfallen sollten, kündigte der Betriebsratsvorsitzende Buzuk an, hart zu verhandeln: „Abfindungen sind keine Almosen.“ Die Verlagerung von Arbeitsplätze nach Müllheim im Südschwarzwald scheint für viele Beschäftigte mit familiären und anderen sozialen Bindungen jedoch auch eine eher unattraktive Lösung darzustellen. Die Belegschaft reagiere mit Unverständnis auf die Begründungen für die Schließung. Sie halte die Argumenten für vorgeschoben und eine Weiterbeschäftigung im Großraum Stuttgart für möglich.
Die Magna Car Top Systems GmbH produziert am Standort in Korntal-Münchingen Verdecke für Cabriolets, unter anderem für Audi und Porsche. Magna Car Top Systems ist eine hundertprozentige Tochter der kanadisch-österreichischen Gruppe Magna International.
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