Weissach im Tal. Rund 1300 SchülerInnen und andere BürgerInnen haben am Donnerstag, 1. Oktober, in Weissach im Tal bei Backnang (Rems-Murr-Kreis) gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Sie wollten zeigen, dass Flüchtlinge in der Gemeinde sehr wohl willkommen sind. Eine geplante Asylunterkunft war dort am 24. August durch einen Brandanschlag beinahe völlig zerstört worden (wir berichteten).
Die Schüler bildeten am Donnerstag eine etwa einen Kilometer lange Menschenkette vom Weissacher Bildungszentrum bis zur Ruine der geplanten Flüchtlingsunterkunft. Lehrer und Oberstufenschüler halfen, die Kette zu organisieren. Jede der 53 Klassen des Bildungszentrums hatte einen bestimmten Sektor zugeteilt bekommen.
An der Aktion beteiligten sich auch Bürgermeister Jan Schölzel, Schulleiter Christoph Moor und der Elternvertreter Stephan Franzen. Moor hatte sich schon im Vorfeld hinter die Aktion des Arbeitskreises „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ (SOR) des Bildungszentrums gestellt. „Wir sind froh, dass unsere Schülerinnen und Schüler dieses Zeichen setzen wollen, und unterstützen als Schule diese Bereitschaft sehr gerne“, erklärt er. Die Teilnahme an der Kundgebung war freiwillig. Etwa ein Dutzend Schüler blieben unter Aufsicht in der Schule.
Kriminaltechniker konnten nachweisen, dass das Feuer in der geplanten Asylunterkunft, in der etwa 20 Menschen unterkommen sollten, absichtlich gelegt wurde. Das Gebäude wurde durch den Brand so stark zerstört, dass die Behörden die Ruine wegen Einsturzgefahr noch am Tag des Brandes abreißen ließen. Der Gemeinderat der 7000-Einwohner-Gemeinde Weissach im Tal ist aber entschlossen, an der selben Stelle ein neues Haus für Flüchtlinge zu bauen. Bürgermeister Stölzel zeigte sich erfreut über dieses deutliche Zeichen: „Wir bauen dieses Haus wieder auf, immer und immer wieder, egal, wie oft es angezündet wird.“
Siehe auch unsere früheren Berichte:
Entsetzen über abgebranntes Asylheim
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