Von Roman Frickler – Bruchsal. Die rückschrittliche „Steh auf für Deutschland“-Tour kam bei ihrer zweiten Etappe am Samstag, 26. September, in Bruchsal an. Wie einen Monat zuvor in Philippsburg (siehe „Die Neonazis waren nur zu acht“) hatte der bekannte rechtsradikale Aktivist Matthias Bückle aufgerufen. Seinem Aufruf folgten um die 30 Rassisten und Faschisten. Unter ihnen waren auch einige bekannte Gesichter vom „Widerstand Karlsruhe“.
Der Tour stellte sich ein breites Bündnis aus verschiedenen Bruchsaler Initiativen und Parteien und dem Offenen Antifaschistischen Treffen Karlsruhe entgegen. Ein Fest mit Livemusik und Infoständen der verschiedenen Organisationen am Friedrichsplatz war der zentrale Ausgangspunkt der Gegenproteste. Um 13.15 Uhr setzte sich von dort eine Demonstration mit 900 Teilnehmenden in Richtung Bahnhof in Bewegung.
Dort angekommen wurde in Sicht- und Rufweite zu den Neonazis eine Kundgebung abgehalten. In verschieden Redebeiträgen wiesen SprecherInnen der im Bündnis vertretenen Organisationen unter anderem in aller Deutlichkeit darauf hin, dass in Bruchsal kein Platz für Fremdenfeindlichkeit ist.
Die reaktionäre Kundgebung wurde von 400 Beamten der Bereitschaftspolizei auch mit Hilfe von Gitterabsperrungen abgeschirmt. Nach einer Auseinandersetzung am Bahnhof zwischen anreisenden Neonazis und GegendemonstrantInnen wurden 22 AntifaschistInnen von der Polizei eingekesselt, mit Polizeihunden angegangen und mehrere Stunden festgehalten. Nach Angaben der Polizei wird gegen sie nun wegen angeblicher gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Skandalös ist, dass die Polizei den Neonazis, die unter den Augen der Öffentlichkeit AntifaschistInnen angegriffen hatten, die Teilnahme an ihrer Demonstration ermöglicht.
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