Stuttgart. Eigentlich wollte die Piratenpartei Stuttgart schon im Oktober zu einem Smoke-In aufrufen. Alles schien in trockenen Tüchern. Doch dann hatte die Kriminalpolizei Bedenken wegen der Fake-Joints, die verwendet werden sollten. Sie sah einen Anfangsverdacht auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Jetzt starten die Piraten einen zweiten Versuch: Sie laden am Samstag, 21. Oktober, um 19.30 Uhr zum ersten Smoke-In auf dem Stuttgarter Schloßplatz.
Die Piraten wollen mit ihrem Smoke-In gegen das weitgehende Verbot vom Cannabis und die mit der Prohibition einhergehende Kriminalisierung demonstrieren. Sie fordern einen neuen, moderneren Umgang mit Drogen. „Die Versammlung wird dieses Mal definitiv stattfinden“, versichern sie. Doch es gebe einige Auflagen. Sie sollen unter anderem verhindern, dass Passanten glauben, hier werde eine Straftat verübt, ohne dass die Polizei einschreitet. „Kiffen unter staatlichen Aufsicht geht nicht“, wird eine maßgebliche Verantwortliche sinngemäß zitiert.
Nach unserer Einschätzung werden die Auflagen zu einem lustigen Samstagabend führen. Hier die Einzelheiten:
1. Die Anzahl der Fake-Joints ist auf 20 begrenzt.
2. Der Tabak wird vom Versammlungsleiter im Beisein des Leiters des Ordnungsamts in einem Laden in Stuttgart gekauft.
3. Die Fake-Joints werden in den Räumlichkeiten des Ordnungsamts gedreht.
4. Die Fake-Joints bleiben beim Ordnungsamt und werden erst zur Demo ausgehändigt.
5. Die Fake-Joints werden vom Ordnungsamt markiert.
6. Auf der Demo werden die Fake-Joints nur an Personen über 18 abgegeben.
7. Bei der Übergabe des Fake-Joints an einen Teilnehmer muss dieser darauf hingewiesen werden, dass es sich nur um Tabak handelt, und das jedes Mal.
8. Während des Rauchens der Fake-Joints muss eine Dauerschleife abgespielt werden, die darauf hinweist, dass es sich hier um Fake-Joints handelt, die nur Tabak enthalten.
9. Übrig gebriebenen Fake-Joints gehen zurück an die Polizei.
10. Weitergabe eines Fake-Joints an andere Personen ist nicht gestattet.
Die Kundgebung wird vom CSC-Stuttgart (Cannabis Social Club Stuttgart) und der DHV-Ortsgruppe Stuttgart (Deutscher Hanf-Verband Stuttgart) unterstützt.
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