Stuttgart. Die Demosanitäter der Sanitätsgruppe Süd-West haben sich mit einer Betriebsrätin solidarisch erklärt. Sie hatte von ihrem Arbeitgeber, den Kreiskliniken Ludwigsburg-Bietigheim, die Kündigung erhalten, obwohl der Betriebsrat widersprach. Die Kreiskliniken wollen sich vom Arbeitsgericht die verweigerte Zustimmung zu der Kündigung ersetzen lassen. Am 14. Januar ist die Verhandlung.
„In letzter Zeit spitzen sich die Zustände im Klinikum Ludwigsburg immer weiter zu. Es scheint fast so, als ob der Geschäftsführung an einem guten Arbeitsklima nicht im Geringsten gelegen sei“, heißt es in der Erklärung der Sanitätsgruppe. Einzig und allein eine Kostenreduzierung auf dem Rücken der Beschäftigten scheine von Interesse zu sein. Auch die Verdi-Betriebsgruppe fordert, dass an den Kliniken „wieder Vernunft Einzug hält“. Das Ludwigsburger Bündnis „Gesundes Krankenhaus – für Patienten und Personal“ zeigte sich ebenfalls geschockt über das Vorgehen des Geschäftsführers der Kliniken.
Im November hätten zwei Gewerkschaftssekretäre von Verdi gegen geltendes Recht Hausverbot erhalten, berichtet die Sanitätsgruppe. Reinigungskräfte seien gegen den Willen des Betriebsrats aus ihren Teams gerissen worden – und nun die Kündigung der Betriebsrätin. Das alles erscheine aber nur als Spitze eines Eisbergs von Missständen in der Klinik.
Demosanitäter im Einsatz
Die Betriebsrätin habe „alles richtig gemacht, immer wieder die Finger in die Wunde zu legen und aufzuzeigen, was falsch läuft. Sie hat unsere volle Unterstützung“, erklärt Lena Schmidt, Pressesprecherin der Sanitätsgruppe Süd-West. Die aktuellen „Optimierungen“ im Krankenhaus Ludwigsburg kämen weder den Beschäftigten noch den Patienten zu Gute. Die Einsparungen bei den Reinigungskräften dürften sich unweigerlich auf die Hygiene im Krankenhaus auswirken und die ohnehin schon überlasteten Pflegekräfte noch mehr in Anspruch nehmen.
Vor dem Landratsamt Ludwigsburg gab es am Freitag, 11. Dezember, eine Solidaritätskundgebung.
Die Verhandlung im Kündigungsprozess ist für den 14. Januar 2016 um 11 Uhr am Arbeitsgericht Ludwigsburg (Friedrichstraße 5) angesetzt.
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