Von Franziska Stier – Basel. Rund 500 weltoffene Menschen zeigten am Mittwoch, 3. Februar, dass jede Willkommenskultur ihre Grenzen hat: nämlich dann, wenn Reaktionäre und Faschisten marschieren.
Basel sollte der Auftakt für eine Kundgebungswelle der Pegida Schweiz sein.
Stattdesssen vollzogen vereinzelte Pegida-Anhänger eine „Beizentour“ in der Gerbergasse, und hunderte Menschen saßen vor dem Rathaus, summten „Bella Ciao“, pfiffen und sangen, während einige Seifenblasen durch die Luft schwebten. Nach Einbruch der Dunkelheit brannten ein paar Wunderkerzen.
Fahnen und Transparente – wie bei einer Kundgebung üblich – wurden nicht geduldet, und einige PassantInnen wurden davon abgehalten, Richtung Marktplatz zu gehen. Doch trotz des enormen Polizeiaufgebots, und der Ansage eines Polizeisprechers gegenüber der BZ, keine Kundgebung zu dulden, zeigte sich der Protest friedlich, wenn auch optisch etwas schwarz-blau-lastig.
Nachdem am Sonntag bekannt wurde, dass Deutsche Schlägertrupps der Gruppe „Berserker Pforzheim“ anreisen wollten, um die nicht mehr bewilligte Pegida-Kundgebung durchzusetzen, sagte Pegida die Demonstration ihrerseits ab. Offiziell blieb nur Politclown Eric Weber standhaft. Der Großrat der „Volksaktion gegen zuviele Ausländer und Asylanten“, der auch die Bewilligung für die Pegida-Kundgebung einholte, erklärte, dass er mit 50 bis 60 „Getreuen“ einen Auftritt auf der Großratsbühne plant. Die Publikumsbühne des Großen Rats blieb jedoch aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Auch Jean-Marie Le Pen, der scheinbar von Eric Weber als Redner angefragt wurde, konnte dem Treiben aus möglicherweise gesundheitlichen Gründen nicht beiwohnen und hat damit auch die Chance verpasst zu sehen, dass Rassismus in Basel unerwünscht bleibt.
Ab 20 Uhr fand eine Demonstration gegen Pegida und gesellschaftlichen Rassismus statt.
Am Freitag, 5. und Samstag, 6. Februar plant ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und Migrationsvereinen Aktionstage unter dem Titel „Wir alle sind Basel“. Darunter ein Fest der Kulturen am Freitag und eine Demonstration am Samstag mit anschließendem Workshops zu Politik und Migration.
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